Politik

Gefahrgut-Blockade bei Münster Atomgegner stoppen Zug

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Hubwagen werden benötigt, um die Aktivisten von den Bäumen zu holen.

(Foto: dapd)

Neun Waggons mit 36 Behältern mit Uranhexafluorid werden auf ihrem Weg von Gronau nach Frankreich von Atomkraftgegnern gestoppt. Solche gefährlichen Transporte durch dichtbesiedelte Gebiete seien viel zu gefährlich, heißt es vonseiten der Aktivisten. Uranhexafluorid wird bei der Anreicherung von Uran benutzt.

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Auch die französische Umweltaktivistin Cecile Lecomte protestiert im Münsterland.

(Foto: dapd)

Atomgegner haben bei Münster einen Zug mit radioaktivem Material vorübergehend gestoppt. Sechs Aktivisten hätten über der Regionalbahnstrecke Gronau-Steinfurt-Münster Taue zwischen Bäumen aufgespannt und sich abgeseilt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Transport sei von der Urananreichungsanlage in Gronau gekommen und auf dem Weg nach Frankreich. Der Zug musste wegen der Blockade im Bahnhof Altenberge stehenbleiben. "Der Gefahrgut-Transport konnte dort nicht weiterfahren, ohne die Aktivisten zu verletzen", sagte der Behördensprecher.

Nach Angaben der Polizei in Münster wurden die sechs Aktivisten aus den Seilen geholt. Dazu setzte die Bahn einen Hubwagen ein. Die Atomtransportgegner hätten keinen Widerstand geleistet, teilte die Polizei mit. Sie stellte die Personalien fest. Ob eine Straftat vorliege, müsse nun die Staatsanwaltschaft klären.

Der Betreiberfirma Urenco zufolge haben die neun Waggons 36 Behälter mit Uranhexafluorid geladen. Das Material wird bei der Anreicherung von Uran benutzt. Die Demonstranten kritisieren, dass derartige Gefahrgutzüge ungesichert durch große deutsche Bahnhöfe wie Münster rollen. Atomaktivisten der Umgebung solidarisierten sich mit dem Protest und forderten die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau. "Wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht weiter den Uranbrennstoff in alle Welt exportieren", hieß es in einer Mitteilung.

Quelle: ntv.de, dpa

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