Politik

CSU macht sich für Parteitag warm Ausländer sollen zu Hause Deutsch sprechen

Die CSU trifft sich in der kommenden Woche in Nürnberg zu ihrem Parteitag. Der soll dann auch beschließen, dass Migranten grundsätzlich Deutsch sprechen sollen - auch in der Familie. So steht es in einem Leitantrag, der schon jetzt für Kopfschütteln sorgt.

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(Foto: dpa)

Die CSU fordert hier lebende Ausländer auf, sich grundsätzlich auf Deutsch zu unterhalten - in der Öffentlichkeit, aber auch zu Hause in der eigenen Familie. "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen", heißt es in einem Leitantrags-Entwurf für den Parteitag Ende kommender Woche, der am Freitag an die CSU-Spitze verschickt wurde. Die Papiere, über die der Vorstand am Montag berät, lagen der Deutschen Presse-Agentur vor.

Der Sprach-Vorschlag sorgte umgehend für Kritik, Kopfschütteln und Spott. "Das ist eine völlig absurde Einmischung in das Privatleben der Menschen", sagte der integrationspolitische Sprecher der SPD, Arif Tasdelen. "Warum sollte ein in Bayern lebendes amerikanisches Ingenieur-Ehepaar in seiner Wohnung nicht mehr englisch miteinander sprechen? Oder warum sollte ein italienischer Gastwirt nicht mehr seine Muttersprache verwenden dürfen?"

Grünen-Chef Eike Hallitzky kritisierte: "Die Sprachwahl daheim diktieren? Lebensfremder geht's nicht. Fehlt nur noch, dass die CSU den Bürgerinnen und Bürgern vorschreiben will, dass der Wohnzimmerteppich weiß-blau sein soll."

Auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber kann dem Vorschlag offenbar nicht allzuviel abgewinnen. "Ich finde ja, es geht die Politik nichts an, ob ich zu Hause lateinisch, klingonisch oder hessisch rede", schrieb Tauber bei Twitter.  

Von Zuwanderern will die CSU eine Identifikation mit "bayerischen Werten": "Die Menschen kommen zu uns ins erfolgreiche Bayern, weil sie hier die besten Zukunftschancen für sich und ihre Familien sehen. Die Menschen kommen zu uns, weil sie sich mit unseren bayerischen Werten identifizieren. Das erwarten wir auch." Eine "Zuwanderung in die Sozialsysteme" lehnt die CSU weiter mit harschen Worten ab: "Wer nur nach Deutschland kommt, um sich in die soziale Hängematte zu legen, dem werden wir Sozialleistungen verweigern."

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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