Wiesenthal-Zentrum verschärft Ton Cooper: Augstein ist Antisemit
31.01.2013, 15:04 Uhr
Rabbiner Abraham Cooper pflegt die Liste.
(Foto: dapd)
Der Ton zwischen dem Simon-Wiesenthal-Zentrum und dem Publizisten Jakob Augstein wird deutlich härter. Weil er die Chance habe verstreichen lassen, sich für seine israelkritischen Texte zu entschuldigen, sei Augstein ein Antisemit, heißt es aus Los Angeles.
Das US-amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum hat seine Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Publizisten und Verleger Jakob Augstein verschärft. "Ja, wir haben es mit einem Antisemiten zu tun", sagte der Rabbiner Abraham Cooper. Zuvor hatte das Zentrum Augstein wegen israelkritischer Äußerungen auf einer Rangliste der weltweit schlimmsten antisemitischen Ausfälle geführt. Eine Stellungnahme Augsteins liegt noch nicht vor.
Cooper ist beim Simon-Wiesenthal-Zentrum für die Erstellung der Rangliste zuständig. Das Zentrum kämpft weltweit gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord und setzt sich für die Förderung von Toleranz ein. Es ist mit der weltweiten Suche nach untergetauchten Nazi-Verbrechern und Kollaborateuren bekannt geworden.
Als Begründung für seine persönliche Attacke nannte Cooper ein "Spiegel"-Streitgespräch, das Augstein mit dem Präsidenten des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, geführt hatte. Er habe dabei die Chance verstreichen lassen, sich für seine israelkritischen Texte zu entschuldigen und seine Äußerungen zu relativieren.
Quelle: ntv.de, dpa