Politik

G7-Treffen in Halifax Finanzminister optimistisch

Die Finanzminister der führenden sieben Industrienationen (G-7) blicken zuversichtlich in die Zukunft. Die Konjunktur habe bereits angezogen und eine baldige Beschleunigung des wirtschaftlichen Aufschwungs sei zu erwarten, erklärten sie auf ihrer Konferenz im kanadischen Halifax. Das von Demonstrationen begleitete Treffen diente dazu, den nächsten Weltwirtschaftsgipfel, der am 26. Juni im kanadischen Kananaskis beginnt, vorzubereiten.

In ihrem Abschlusskommunique mahnten die Konferenzteilnehmer eine wachstumsfördernde Politik weltweit an. Das schließe Maßnahmen ein, die das Funktionieren von Arbeits-, Kapital- und Produktionsmärkten sicherten, die Umwelt schonten und Innovation wie Unternehmergeist förderten.

US-Finanzminister Paul O'Neill versicherte, die USA befänden sich auf einem guten Wachstumsweg und übernähmen in der Weltwirtschaft die Rolle der Konjunkturlokomotive. Dabei werde sein Land weiterhin eine Politik des starken Dollar verfolgen, sagte O'Neill. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erklärte, für Europa sei ein starker Euro bei niedrigen Zinsen besser als das Gegenteil. Von einem starken Euro sehe er keine Konjunkturgefahren ausgehen.

Hilfe für ärmere Länder

Die Minister kündigten wirksamere Hilfen für ärmere Entwicklungsländer an. Die entwickelte Welt trage für den Kampf gegen Armut in den Entwicklungsländern eine Mitverantwortung, hieß es in Halifax. Die Entschuldungsinitiative für die ärmsten Länder solle zum Erfolg geführt werden. Nach dem Willen der G7-Staaten sollten zur Entlastung der Entwicklungsländer neue Mittel in Höhe von 22 Mrd. US-Dollar bereit gestellt werden.

Vorbeugung vor Finanzkrisen

Wichtiges Thema der Tagung war auch die Vorbeugung vor weltweiten Finanzkrisen. Vor allem solle ein Schutz vor Krisen wie in Argentinien geschaffen werden, sagte Kanadas Finanzminister John Manley. Eichel forderte, Hilfskredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei Finanzkrisen nur noch auf extreme Fälle zu beschränken.

Mehr Informationsaustausch

Im Kampf gegen Terrorismus und Geldwäsche appellierten die G7-Minister an alle Industrieländer, verstärkt zum Informationsaustausch bereit zu sein. Er erwarte, dass alle Industrieländer dieser Aufforderung mit gutem Beispiel vorangingen, sagte Eichel. Er warnte davor, sich bei internationalen Auskunftsersuchen in Verdachtsfällen der Steuerhinterziehung in überzogener Weise auf das Bankgeheimnis zu berufen. Offenbar spielte er damit insbesondere auf die Position der Schweiz an.

Am Rande des G7-Treffens kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Demonstranten und der Polizei. Die kanadischen Behörden hatten wegen befürchteter Ausschreitungen von so genannten Globalisierungsgegnern scharfe Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Quelle: ntv.de

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen