In Bingen und Winsen Flüchtlinge zünden Flüchtlingsheime an
10.04.2016, 14:51 Uhr
Dieses Hakenkreuz hat kein Nazi gesprüht.
(Foto: dpa)
In Bingen wird ein Flüchtlingsheim mit Hakenkreuzen beschmiert und in Brand gesteckt. Über die mögliche Tätergruppe gibt es zunächst keinen Zweifel. Doch nun gesteht ein syrischer Bewohner die Tat. Ähnliches ereignet sich in Niedersachsen.
Nach der Brandstiftung in einem auch als Flüchtlingsunterkunft genutzten Haus in Bingen hat ein festgenommener Mann aus Syrien die Tat gestanden. Als Motiv habe der 26-Jährige die beengten Wohnverhältnisse in der Unterkunft sowie eine fehlende Zukunftsperspektive angegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag in Mainz mit. Das Amtsgericht erließ Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung. Der Mann wurde ins Gefängnis gebracht. Bei dem Brand des Gebäudes waren in der Nacht zum Donnerstag vier Bewohner und zwei Feuerwehrleute verletzt worden. In dem Mehrfamilienhaus wohnten neben Deutschen und Saisonarbeitern auch Flüchtlinge.
Die Mainzer Kriminalpolizei hatte den Syrer am Samstagabend festgenommen. Von Bewohnern waren Hinweise gekommen, dass der Mann für die Brandstiftung und die Hakenkreuz-Schmierereien an dem Haus verantwortlich sei. Der Syrer stritt die Tat zunächst ab, gestand sie dann aber. Er hatte seinen Angaben zufolge den Brand allein im Keller gelegt. Auch die Hakenkreuze seien von ihm angebracht worden, um von der Tat abzulenken. Nach Polizeiangaben wohnte der Syrer etwa seit einem halben Jahr in der Unterkunft.
Im niedersächsischen Winsen brannte am Sonntag ebenfalls eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte ehemalige Turnhalle. Auch hier hat vermutlich ein 17 Jahre alter Bewohner selbst den Brand im Schlafraum des Gebäudes gelegt, teilte die Polizei mit. Die Beamten nahmen den Jugendlichen fest. Schon kurz nach dem Ausbruch des Feuers war der Hausmeister aufmerksam geworden und versuchte den Brand zu löschen. Die Flammen griffen aber schnell auf das ganze Haus über. Die 25 in der Unterkunft untergebrachten Jugendlichen blieben unverletzt. Die Löscharbeiten dauerten zunächst an, es gab eine starke Rauchentwicklung.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa