Hausarreste und Ausweisungen Gericht urteilt über "Estelle"-Fahrt
23.10.2012, 08:28 UhrIsrael macht sich daran, über die Aktivisten zu richten, die mit dem Segelschiff "Estelle" versucht haben, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu transportieren. Die Israelis unter der Besatzung kommen frei, stehen aber unter Hausarrest. Alle ausländischen Aktivisten werden dagegen bis zu ihrer Ausweisung festgehalten.
Drei an Bord des Segelschiffs "Estelle" mit Hilfsgütern für den Gazastreifen festgenommene Israelis sind wieder freigelassen worden. Ein Gericht im südlichen Beerscheba ordnete zudem vorerst Hausarrest für die drei Israelis an, wie deren Anwältin Gaby Lasky sagte. Ein weiterer in Israel geborener propalästinensischer Aktivist habe darauf verzichtet, seine israelische Nationalität geltend zu machen und werde daher wie ein Ausländer behandelt.
Insgesamt wies Israel bereits zehn der 27 ausländischen Aktivisten aus - drei Spanier, fünf Griechen, einen Italiener und einen Finnen. Als nächstes stehe die Ausweisung elf schwedischer Aktivisten in ihr Heimatland an, sagte eine Sprecherin des israelischen Innenministeriums, wo die Einwanderungsbehörden angesiedelt sind.
Das Schiff war von der israelischen Marine gestoppt und in den Hafen von Aschdod gebracht worden. Die pro-palästinensischen Aktivisten warfen den Soldaten vor, Elektroschocker gegen sie eingesetzt zu haben, was die Marine aber dementierte. Die unter finnischer Flagge segelnde "Estelle" war vor zwei Wochen aus dem Hafen von Neapel ausgelaufen. Unter den Aktivisten an Bord waren auch fünf aktuelle Parlamentsabgeordnete.
Quelle: ntv.de, AFP