Bollwerk gegen unliebsame Flüchtlinge Griechenland hat den Zaun fertig
16.12.2012, 19:00 UhrAthen meldet Vollzug: Auch wenn das Land pleite ist, baut es an der Grenze zur Türkei für drei Millionen Euro einen Zaun. Die EU hat nichts für das Projekt bezahlt. Sie glaubt nicht daran, dass der Zaun den Flüchtlingsstrom stoppen könnte.
Im Kampf gegen die illegale Einwanderung hat Griechenland seine Landgrenzen weiter gesichert. Am Wochenende wurde ein 10,4 Kilometer langer Sperrzaun an der Grenze zur Türkei fertig, wie die Athener Agentur AMNA meldete.
Der Zaun sei vier Meter hoch und solle ohne Ausrüstung unüberwindbar sein, sagte der beauftragte Bauunternehmer Petros Darges der Agentur. Der Zaun verläuft an dem einzigen Abschnitt entlang, an dem die Grenze nicht vom Fluss Evros (türkisch: Meriç) gebildet wird.
Mit dem Bau der stacheldrahtbewehrten Sperranlage konnten die Behörden des EU-Außenpostens nach eigenen Angaben ein wichtiges Schlupfloch für Flüchtlinge schließen. Die Europäische Union war skeptisch: Im Dezember 2011 verweigerte die zuständige EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström Geld aus EU-Fonds für den Bau des Zauns. Der Zaun werde den Flüchtlingsstrom nicht stoppen können, hieß es zur Begründung.
Problematisch bleibt indes die Seegrenze, wegen der zahllosen Inseln und Inselchen. Immer wieder versuchen Flüchtlinge und Armutsmigranten Griechenland auf dem Seeweg zu erreichen. Oft mit tragischen Folgen: Am Freitag sank vor der Insel Lesbos in der Ostägäis ein Flüchtlingsboot mit 28 Menschen an Bord. Bislang wurden 21 von ihnen tot und nur einer lebend geborgen.
Quelle: ntv.de, AFP