Politik

Flüchtlingen werden Organe gestohlen Horror in Sinai-Wüste aufgedeckt

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CNN präsentiert die Beweisbilder in einer schockierenden Dokumentation.

Szenario wie in einem Horrorfilm. Menschen, die sich auf den Weg in ein besseres Leben gemacht haben, werden von kriminellen Schleusern entführt und von korrupten Ärzten auf Bestellung "ausgeschlachtet". Die Opfer kommen aus den ärmsten Ländern dieser Erde. Den brutalen Eingriff überleben sie in der Regel nicht. Drahtzieher sollen Beduinen sein.

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Dieses Foto aus der CNN-Reportage dokumentiert eine Mehrfachentnahme.

(Foto: CNN / New Generation Foundation for Human Rights)

Hunderte afrikanische Flüchtlinge sind einem CNN-Bericht zufolge Opfer von kriminellem Organhandel in der Sinai-Wüste geworden. Drahtzier sollen Beduinen sein, die Flüchtlinge über die Grenze nach Israel schmuggelten sowie korrupte ägyptische Ärzte. Ihre Opfer kämen vor allem aus dem Sudan, Äthiopien oder Eritrea. Den Flüchtlingen würden Nieren, Leber und andere Organe bei lebendigem Leibe entnommen. Die brutalen Eingriffe überlebten die Opfer in der Regel nicht.

CNN präsentierte Beweisfotos von der ägyptischen Menschenrechtsorganisation "New Generation Foundation for Human Rights" und der italienischen "EveryOne Group". Die Bilder zeigten Leichname von Flüchtlingen, denen Organe fehlten. Die Toten seien auf der Sinai-Halbinsel gefunden worden. Ihre Körper wiesen starke Narben auf. Eine offizielle Bestätigung der ägyptischen Behörden lag nicht vor.

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Die "Patienten" bleiben nach der Organentnahme ohne ärztliche Behandlung und haben keine oder nur minimale Überlebenschancen.

(Foto: CNN / New Generation Foundation for Human Rights)

Der Leiter der ägyptischen Menschenrechtsorganisation, Hamdi al-Azzazi, sagte CNN, dass ägyptische Ärzte mit mobilen Operationszelten und sterilen Kühlboxen angereist seien. Dann wählten sie ihr Opfer aus, betäubten es und entnähmen ihm Organe. Anschließend würden die schwer verletzten Flüchtlinge sich selbst überlassen werden und sterben. Al-Azzazi sprach von Hunderten Opfern.

Organhandel ein lukratives Geschäft

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Ägypten jüngst in einem Bericht als regionalen Knotenpunkt für den Organhandel bezeichnet. Ägyptische Experten sprachen in dem CNN-Bericht von einem lukrativen Geschäft. Der Preis je Organ fange bei 20.000 Dollar (14.800 Euro) an, sagte ein Beduine dem Sender. Er sei selbst im Organhandel aktiv gewesen. Ein zweiter Beduine bestätigte die Angaben. Ihre Namen wurden nicht genannt.

Ein für Sicherheit im Norden der Sinai-Halbinsel zuständiger Polizeioffizier sagte CNN, seine Einheiten wüssten vom illegalen Organhandel in ihrem Verantwortungsbereich. Wer dahinter stecke, sei ihnen aber nicht bekannt.

Quelle: ntv.de, dpa

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