Politik

Hollande: "Das ist ein Kriegsakt" IS bekennt sich zu Anschlägen

Hollande machte in seiner Rede den Islamischen Staat für die Anschläge verantwortlich.

Hollande machte in seiner Rede den Islamischen Staat für die Anschläge verantwortlich.

(Foto: AP)

Der Islamische Staat übernimmt die Verantwortung für die Attentate in Paris mit mehr als 120 Toten. Frankreichs Präsident Hollande spricht von einem "Kriegsakt" durch eine terroristische Armee. Die Tat sei von außerhalb geplant worden, sagt er.

Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat hat sich zu den Anschlägen in Paris bekannt. Das teilte der IS in einer Erklärung mit. In einem im Internet veröffentlichten Schreiben heißt es, "acht Brüder" mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren hätten einen "gesegneten Angriff" auf das "Kreuzzug-Frankreich" verübt. Die Angriffsziele seien "bewusst im Herzen von Paris ausgewählt" worden. Das Schreiben war zunächst nicht verifizierbar.

Programmhinweis

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Kurz zuvor hatte bereits der französische Präsident François Hollande den Islamischen Staat für die Anschläge verantwortlich gemacht. "Das ist ein Kriegsakt, der von einer terroristischen Armee, dem IS, verübt wurde", sagte Hollande in Paris. Der Staatschef kündigte eine dreitätige Staatstrauer an.

Die Tat sei "von außerhalb" geplant worden, sagte der Präsident weiter. Die Beteiligung von Mittätern in Frankreich sollten die Ermittlungen klären. "Alle Maßnahmen sind getroffen worden, um unsere Mitbürger und unser Staatsgebiet zu schützen." Für Montag berief Hollande den Kongress, also beide Kammern des französischen Parlaments, zu einer Sondersitzung nach Versailles ein.

Frankreich beteiligt sich mit Luftangriffen am Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien und im Irak. Einer der Täter in der Konzerthalle Bataclan soll sein Handeln nach Zeugenangaben mit den Luftangriffen in Syrien begründet haben.

Paris war am Freitagabend von einer Anschlagserie erschüttert worden. An sechs Orten in der Metropole zündeten Attentäter Sprengsätze oder feuerten in Menschenmengen. Mindestens 128 Menschen wurden ermordet, mehr als 180 verletzt, viele von ihnen schwer. Auch acht Angreifer kamen ums Leben. Es war zunächst unklar, ob sich noch weitere auf der Flucht befanden.

Versammlungen verboten

Hollande hatte sich zum Zeitpunkt der Anschläge im Stade de France aufgehalten, wo die französische Fußball-Nationalmannschaft gegen das DFB-Team spielte. Der Präsident wurde noch während des Spiels aus dem Stadion gebracht.

In einer Fernsehansprache kurz nach den Anschlägen verhängte Hollande erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg den Ausnahmezustand über das ganze Land. Er sprach von einer noch nie dagewesenen Serie terroristischer Anschläge.

Auf Basis des Ausnahmezustandes verhängte die Polizeipräfektur von Paris für die französische Hauptstadt ein öffentliches Versammlungsverbot. Die Anordnung für den Großraum Paris gilt demnach bis 12.00 Uhr am kommenden Donnerstag.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts/AFP

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