Politik

Sparpolitik in Krankenhäusern Immer mehr Kreißsäle werden geschlossen

Die Linke kritisiert die Schließung von immer mehr Kreißsälen als "potenzielle Gesundheitsgefährdung für werdende Mütter".

Die Linke kritisiert die Schließung von immer mehr Kreißsälen als "potenzielle Gesundheitsgefährdung für werdende Mütter".

(Foto: picture alliance / dpa)

Sparmaßnahmen in der Geburtshilfe hinterlassen deutliche Spuren: Deutschlandweit schließen Krankenhäuser ihre Geburtsstationen. Mutter, Kind und Beschäftigte haben das Nachsehen.

In Deutschland gibt es immer weniger Krankenhäuser mit einer Geburtsstation. Seit 1991 wurden bundesweit 477 Kreißsäle geschlossen, das sei ein Rückgang von 40 Prozent, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Wochenende berichteten. Daten des Statistischen Bundesamts zeigen demnach, dass es 1991 noch 1186 Kreißsäle gab, Ende 2015 waren es nur noch 709. Die Zahl der Geburten sei zugleich nur um elf Prozent auf 737.575 gesunken.

Besonders viele Kreißsäle wurden dem Bericht zufolge im Saarland geschlossen (minus 56 Prozent), gefolgt von Baden-Württemberg (minus 45 Prozent), Rheinland-Pfalz (minus 44 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (minus 43 Prozent), Bayern und Schleswig-Holstein (jeweils minus 42 Prozent) sowie Nordrhein-Westfalen (minus 41 Prozent). Am günstigsten war die Entwicklung demnach in Sachsen mit minus 22 Prozent.

Die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, Martina Klenk, kritisierte die Schließungen. Die Sparpolitik in der Geburtshilfe an Kliniken gehe auf Kosten der Beschäftigten und der Sicherheit von Müttern und Kindern. Sie müsse deshalb beendet werden. Notwendig sei eine Geburtshilfe nahe am Wohnort.

Die Zahlen hatte die Vizechefin der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, vom Statistischen Bundesamt angefordert und ausgewertet. Sie kritisierte dem Bericht zufolge, dass die Schließung einer Geburtsstation "eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für werdende Mütter" sei. Die medizinische Versorgung von Schwangeren und Kleinkindern dürfe nicht einem Kahlschlag im Gesundheitswesen zum Opfer fallen.

Quelle: ntv.de, apo/AFP

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