Politik

Anti-Regierungsproteste in Spanien "Indignados" geben nicht auf

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"Sie nennen es Demokratie, aber es ist keine", heißt es auf einem Spruchband in Madrid.

(Foto: REUTERS)

Die Protestwelle der "Empörten" in Spanien ebbt nicht ab. Seit Wochen gehen Zehntausende auf die Straße, um gegen Arbeitslosigkeit, Korruption und Europakt zu demonstrieren. Nun rufen Redner zum Generalstreik und zur "Revolution" auf.

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Die Wut treibt die Spanier auf die Straße.

(Foto: REUTERS)

Mehr als 100.000 Anhänger der spanischen Protestbewegung der "Empörten" ("Indignados") haben erneut landesweit gegen Arbeitslosigkeit und Sparmaßnahmen demonstriert. Allein in der Hauptstadt Madrid seien am Sonntag rund 40.000 Menschen auf die Straße gegangen, berichtete die Zeitung "El Mundo" unter Berufung auf die Polizei.

Zum Abschluss eines Sternmarschs in Madrid, bei dem sich sechs Marschkolonnen vor dem Parlament vereinigten, riefen Redner zum Generalstreik sowie einer "Revolution" auf. Die Polizei hinderte die Menschenmenge jedoch mit Barrikaden an einer Versammlung vor dem Parlament. In Barcelona, der zweitgrößten Stadt des Landes, demonstrierten nach Polizeiangaben 50.000 Menschen. In rund hundert anderen Städten wie Valencia, Granada und Malaga waren es jeweils mehrere tausend. Die Proteste verliefen nach Polizeiangaben friedlich und ohne jeden Zwischenfall.

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"Ich denke, also störe ich!": Derzeit ist es für viele Spanier wichtiger, nicht mit der Familie am Strand zu liegen, sondern für ihre Rechte zu demonstrieren.

(Foto: REUTERS)

Die Protestbewegung, an der sich in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen beteiligten, war aus Wut über die Wirtschaftskrise und den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung entstanden. Die Proteste richten sich unter anderem Sie protestierten gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die Korruption. Zudem sind viele Spanier gegen den Europakt, der von den Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder ins Leben gerufen wurde, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Die spanische Wirtschaft erholt sich nur langsam von der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit lag im ersten Quartal bei rund 21 Prozent, das ist zurzeit die höchste Arbeitslosenquote in einem Industrieland. Enttäuscht sind viele Spanier auch vom Sparprogramm der Regierung, durch das Millionen Jobs verloren gingen und Einkommen gekürzt wurden. Die Wut der Demonstranten richtet sich auch gegen die Macht der Banken und die Benachteiligung kleiner Parteien im Wahlrecht.

Quelle: ntv.de, AFP/rts/dpa

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