Harsche Kritik an der Kanzlerin Kardinal Meisner will mehr Mütter
20.05.2013, 15:59 Uhr
Der Erzbischof aus Köln hat für das Jahresende seinen Rücktritt angekündigt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Frauen sollten in Deutschland dazu ermutigt werden, drei bis vier Kinder zu bekommen und diese zu Hause groß zu ziehen. Das ist die Meinung von Kardinal Joachim Meisner, der damit die Bevölkerungspolitik der Kanzlerin kritisiert.
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wirft Angela Merkel eine falsche Strategie in der Bevölkerungspolitik vor. Zugleich verlangt Meisner im Interview der "Stuttgarter Zeitung" andere familienpolitische Signale. Frauen müssten demnach "öffentlich ermutigt werden, zu Hause zu bleiben und drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen".
Nur auf Zuwanderung zu setzen, "wie es jetzt Frau Merkel tut", sei der falsche Weg, sagt der Erzbischof dem Blatt. "Wir können doch den Portugiesen und den Spaniern nicht die Jugend und damit die Zukunft ihres Landes wegnehmen, nur aus Egoismus."
Frauen sollen in den Familien bleiben
Meisner beklagte einen Trend, "die Frauen aus den Familien heraus" zu holen, um ihre Arbeitskraft für die Produktion zu sichern. Die Entwicklung erinnere ihn an sein Leben in der DDR. Meisner: "Ich habe ja die ganze einseitige Tragik mitgemacht in der DDR. Dort hat man den Frauen eingeredet, wer wegen der Familie zu Hause bleibe, sei dement."
Kardinal Meisner hatte angekündigt, sich nach seinem 80. Geburtstag am Ersten Weihnachtstag zurückziehen. Mit 80 Jahren verlieren Kardinäle ihr aktives Wahlrecht im Konklave und ihre Kurienämter automatisch.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa