Politik

Wegen zu hoher Strompreise Kartellamt rät zum Wechsel

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Sie surren Tag und Nacht - und verbrauchen dabei zusätzlichen Strom.

(Foto: dapd)

Das Bundeskartellamt ruft die Bundesbürger auf, angesichts massiver Strompreiserhöhungen den Anbieter zu wechseln. Jeder sollte die Preise vergleichen und von seinen Wechselmöglichkeiten Gebrauch machen. Das könne in vielen Fällen zu erheblichen Einsparungen führen.

"Umlage steigt stärker als nötig"

Der Bundesverband Erneuerbare Energien betont, dass der Ausbau dererneuerbaren Energien nicht der wesentliche Treiber für steigende Strompreiseist. "Nicht einmal die Hälfte der Umlage für das kommende Jahr geht aufdie reinen Förderkosten für 2013 zurück", sagt BEE-Präsident DietmarSchütz. Zudem steige die Umlage stärker als nötig. Die Politik habe sie "mitimmer neuen Zusatzkosten aufgebläht". Umgekehrt würden die preissenkendenEffekte der erneuerbaren Energien bisher nicht an die Privatkundenweitergegeben. "Wenn die Stromversorger ihre gesunkenen Einkaufspreise derletzten Jahre an die Privatkunden weitergeben würden, läge für sie der aktuelleStrompreis um rund 2 Cent pro Kilowattstunde niedriger", so der BEE. "Derkommende Anstieg der EEG-Umlage wäre damit mehr als ausgeglichen."

Angesichts steigender Strompreise rät das Bundeskartellamt den Kunden zum Wechsel des Anbieters. "Auch wenn viele Stromversorger nun Kosten der Energiewende an die Verbraucher weitergeben, kann ein Anbieterwechsel in vielen Fällen zu erheblichen Einsparungen führen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Süddeutschen Zeitung". "Man kann gar nicht eindringlich genug an die Verbraucher appellieren, Preise zu vergleichen und von ihren Wechselmöglichkeiten Gebrauch zu machen."

Ähnlich äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. "Ein Blick ins Internet lohnt immer", sagte der FDP-Chef der "SZ". "Wer Anbieter und Strompreise vergleicht, kann oft Geld sparen." In den letzten Tagen haben Millionen Haushalte von ihren Versorgern erfahren, dass die Strompreise zum Jahresanfang steigen werden, insbesondere wegen des massiven Anstiegs der Ökostrom-Umlage.

Nach Einschätzung des Bundes der Energieverbraucher verlangen die Stromkonzerne ab dem kommenden Jahr zu viel Geld von ihren Kunden. Aufgrund der staatlich veranschlagten Mehrkosten dürften die Strompreise ab 2013 um sechs Prozent steigen - die Konzerne hätten im Schnitt aber Preiserhöhungen um zwölf Prozent angekündigt, sagte der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters.

Ab dem kommenden Jahr steigt die Umlage für die Förderung der erneuerbaren Energien, die EEG-Umlage, von derzeit 3,59 Cent pro Kilowattstunde auf 5,28 Cent. Sie macht rund 14 Prozent des Strompreises aus. Auch das Netznutzungsentgelt, rund 20 Prozent des Strompreises, wird im kommenden Jahr voraussichtlich steigen. Neu hinzu kommt eine Haftungsumlage für den Anschluss von Offshore-Windenergieanlagen.

Hier Strompreise vergleichen und sparen

Quelle: ntv.de, dpa

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