Politik

Nordsee-Anrainer einigen sich Kein Moratorium für Ölbohrungen

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Untergang der Ölplattform "Deepwater Horizon" führte zur schlimmsten Ölpest der Geschichte. Umweltschützer befürchten nun eine ähnliche Katastrophe auch in der Nordsee. Doch die Anrainerstaaten lehnen vorerst einen Stopp für neue Tiefsee-Ölbohrungen ab.

Die Ölpest im Golf von Mexiko verseuchte weite Teile der US-Küste.

Die Ölpest im Golf von Mexiko verseuchte weite Teile der US-Küste.

(Foto: AP)

Die Anrainerstaaten des nordöstlichen Atlantiks haben einen Stopp für neue Tiefsee-Ölbohrungen in der Nordsee abgelehnt. Die im norwegischen Bergen tagende internationale Ministerkonferenz des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR) sprach sich vorerst gegen ein Moratorium aus, wie die Regierung in Oslo mitteilte. Eine Entscheidung werde erst gefällt, wenn US-Präsident Barack Obama im Januar einen Untersuchungsbericht zur Ölpest im Golf von Mexiko vorgestellt habe.

Vor dem Hintergrund der durch den Untergang der BP-Bohrinsel verursachten Katastrophe hatte Bundesumweltministerium Norbert Röttgen (CDU) Ende Juli erklärt, Deutschland werde sich für eine "Pause" bei neuen Ölbohrungen in der Nordsee einsetzen. Er hatte allerdings eingeschränkt, ein Moratorium sei unter den Anrainerstaaten wahrscheinlich nicht durchsetzbar. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warf Ländern mit großer Erdölförderung wie Norwegen, Dänemark Und Großbritannien vor, sich bei der OSPAR-Konferenz quer gestellt zu haben.

"Option eines Moratoriums"

22. April 2010: "Deepwater Horizon" brennt.

22. April 2010: "Deepwater Horizon" brennt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der von Deutschland eingebrachte Antrag sah dem Bundesumweltministerium zufolge die "Option eines Moratoriums" vor. Ziel sei allerdings zunächst, alle geltenden Regeln und bestehenden Bohranlagen in den Anrainerstaaten des Nordostatlantiks hinsichtlich ihres Beitrags zu höchstmöglichen Sicherheitstandards zu überprüfen, hatte ein Sprecher vor Beginn der Konferenz in Bergen gesagt. Erst wenn das Ergebnis vorliege, sei es sinnvoll, innerhalb der OSPAR über ein Moratorium zu reden.

Die OSPAR ist eine 1992 von Anrainerstaaten des Nordostatlantiks gegründete internationale Organisation zum Schutz der Meeresumwelt. Ihre Zuständigkeit erstreckt sich auch auf die Nordsee. Der OSPAR gehören 15 europäische Staaten und die EU-Kommission an. Die Mitglieder treffen sich einmal im Jahr, um über Regeln und Maßnahmen gegen die Verschmutzung des Meeres zu entscheiden

Quelle: ntv.de, dpa

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