Politik

Überall Vertraute Kim Jong Un führt die Partei

Kim Jong Un, der neue starke Mann in Nordkorea.

Kim Jong Un, der neue starke Mann in Nordkorea.

(Foto: AP)

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un baut seine Position im Staat weiter aus. Er wird Chef der herrschenden Kommunisten. Unterdessen laufen die letzten Vorbereitungen für den Start einer Langstreckenrakete, der Flugkörper wird derzeit betankt. Das erregt international Unmut.

Nordkoreas neuer Machthaber Kim Jong Un ist zum ersten Sekretär der herrschenden Arbeiterpartei und damit praktisch zum Parteichef ernannt worden. Sein Vater und Vorgänger Kim Jong Il wurde bei einem Sondertreffen der Partei posthum zum "ewigen Generalsekretär" ernannt, wie die staatlichen Medien des sozialistischen Landes berichteten. Kim Jong Il war im Dezember gestorben. Er hatte seinen jüngsten Sohn schrittweise zum Nachfolger aufgebaut. Kurz nach dem Tod des Vaters war der noch nicht 30-jährige Kim Jong Un bereits zum "obersten Führer" der Partei, der Streitkräfte und des Staates ausgerufen worden.

Zudem wurde ein neuer Verteidigungsminister ernannt. Die Zeitung der regierenden Arbeiterpartei, "Rodong Sinmun", berichtete, Kim Jong Gak sei nun "Minister der bewaffneten Kräfte des Volkes". Kim Jong Gak folgt auf den 75-jährigen Kim Yong Chun, der seit 1956 dem nordkoreanischen Militär diente.

Steckt hinter dem Start der Test einer Langstreckenrakete?

Steckt hinter dem Start der Test einer Langstreckenrakete?

(Foto: AP)

Der südkoreanische Analyst Cheong Seong Chang wertete die Umbesetzung als ein Zeichen, dass der neue Machthaber Kim Jong Un Vertraute in Schlüsselpositionen heben möchte. "Die Ernennung wurde nicht offiziell bekanntgegeben, aber Kim Jong Gak wird Jong Un dabei helfen, eine harte Kontrolle über das Militär zu erlangen", sagte Cheong.

Raketenstart

Nordkorea hat unterdessen mit der Betankung der Trägerrakete begonnen, die einen Satelliten ins All bringen soll. Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus Pjöngjang berichtete, seien alle Vorbereitungen für den Start getroffen. Der Direktor des Raumkontrollzentrums 20 Kilometer nordwestlich von Pjöngjang, Paek Chung Hou, habe Journalisten bei einem Besuch der Einrichtung mitgeteilt, dass der Satellit bereits in der Rakete sei.

"Wir sind sicher, dass wir erfolgreich ein werden", sagte der Direktor des Kontrollzentrums laut Xinhua. Nach bisherigen Angaben soll der Start zwischen Donnerstag und Montag erfolgen, um den 100. Geburtstag des Staatsgründers und "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung zu begehen.

USA und Japan beklagen "Provokationen"

US-Außenministerin Hillary Clinton warnte die Führung in Pjöngjang. "Wenn Nordkorea eine friedliche, bessere Zukunft für sein Volk will, sollte es keinen weiteren Start unternehmen", sagte Clinton nach einem Treffen mit ihrem japanischen Amtskollegen Koichiro Gemba. Ein solcher Raketenstart bedeute eine "direkte Bedrohung der regionalen Sicherheit" und wäre ein "ernster und klarer Verstoß" gegen geltende Resolutionen des Weltsicherheitsrats.

Die USA und Japan verbinde ein starkes Interesse an Stabilität auf der koreanischen Halbinsel, sagte Clinton. "Und wir glauben, dass Stärke und Sicherheit nicht aus weiteren Provokationen, sondern daraus erwachsen, dass Nordkorea seinen Zusagen und Verpflichtungen nachkommt."

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen