Politik

Ex-Präsident wittert Verschwörung Klaus warnt vor "Migrations-Tsunami"

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Vaclav Klaus (hier vor einigen Jahren mit seiner Frau) sieht die europäische Kultur in Gefahr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es klingt wie eine absonderliche Verschwörungstheorie: Die Flüchtlingsbewegung sei von der EU gesteuert und solle zum Ende der Nationalstaaten führen. Das erinnere an Stalin und Hitler. Allerdings stammen die Aussagen von einem früheren Präsidenten.

Auf Europa rollt nach Ansicht des tschechischen EU-Kritikers und Ex-Präsidenten Vaclav Klaus ein "Migrations-Tsunami" zu. "Es geht darum, ob wir unsere europäische Kultur, Zivilisation und Lebensweise durch Horden von Menschen zerstören lassen, die von anderen Kontinenten zu uns kommen", sagte der 74-Jährige nach einem Bericht der Zeitung "Lidove noviny".

In der Flüchtlingsbewegung sieht Klaus eine Verschwörung der EU-Institutionen. Die Zuwanderung diene Brüssel dazu, die Nationalstaaten aufzulösen, und einen neuen europäischen Menschen der Zukunft zu schaffen. "Das wollten Diktatoren wie Hitler und Stalin in der Vergangenheit immer erreichen", sagte Klaus. Der neoliberale Politiker stand von 2003 bis 2013 an der Spitze seines Landes.

Tschechiens amtierender Präsident Milos Zeman hatte in seiner Weihnachtsansprache vor der Flüchtlingsbewegung als einer "organisierten Invasion" gewarnt und erklärt: "Dieses Land ist unser Land."

Von Jahresanfang bis Mitte Dezember 2015 wurden in Tschechien 1425 Asylanträge registriert. Im gleichen Zeitraum erhielten 71 Personen Asyl und 385 wurden vorübergehend aufgenommen, wie das Innenministerium in Prag mitteilte.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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