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Ostergrüße und Lagebesprechung Kreml: Putin bei Truppen in Cherson

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Knapp einen Monat nach seinem angeblichen Besuch im besetzten Mariupol stattet Russlands Präsident Putin der Militärführung in Cherson eine Visite ab. Das berichtet zumindest der Kreml. Dort habe er sich über die Lage informieren lassen.

Russlands Staatschef Wladimir Putin hat nach Angaben des Kreml Truppen in der von Moskau besetzten Ukraine besucht. Demnach ließ er sich in Cherson, im Süden des Landes, über die Lage informieren. "Der oberste Befehlshaber der Streitkräfte der Russischen Föderation hat den Generalstab der Militäreinheit 'Dnipro' in der Region Cherson aufgesucht", erklärte der Kreml. Außerdem sollen Aufnahmen nahelegen, er sei im Hauptquartier der Wostok-Nationalgarde der selbsternannten Volksrepublik Luhansk gewesen. Wann genau die Besuche stattfanden, ist offen. Am Wochenende war Putin noch in Moskau gewesen und hatte etwa an einem Ostergottesdienst von Patriarch Kirill teilgenommen. Zudem war er am Sonntag bei einem Besuch des chinesischen Verteidigungsministers Li Shangfu zu sehen.

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Der Kreml hat ein knapp vierminütiges Video veröffentlicht, das den Besuch in der Region zeigen soll. Es handelt sich um den ersten Besuch Putins in der Region Cherson seit dem Überfall auf die Ukraine. Am 19. März hatte er Kreml-Angaben zufolge Mariupol besucht. Moskau hatte Cherson zusammen mit drei weiteren ukrainischen Regionen im vergangenen Jahr annektiert.

Anders als beim Besuch in Mariupol deuten die nun veröffentlichten Bilder darauf hin, dass sich der 70-Jährige bei seinem angeblichen Besuch zumindest kurzfristig auch bei Tageslicht unter freiem Himmel bewegte. Der stark überwiegende Teil der Aufnahmen zeigt ihn indes in fensterlosen Innenräumen. In Mariupol gab es Aufnahmen außerhalb von Räumen nur in der Dunkelheit. Auffällig ist zudem, dass Putin bei seinem Besuch zwischendurch offenbar die Garderobe wechselte. So trägt er einmal Krawatte und Anzug, bei einer späteren Station anscheinend einen schwarzen Pullover.

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Die veröffentlichten Berichte bemühen sich um das Bild eines nüchternen Arbeitsbesuchs. So habe Putin den Militärs gesagt, dass es ihm wichtig sei, das Treffen "sachlich, kurz, aber konkret" zu halten. Er sei sehr an der "Meinung zur Entwicklung der Situation" interessiert.

Die staatliche Nachrichtenagentur ITAR TASS berichtet unter Berufung auf den Pressedienst, dass Putin sich Berichte vom Kommandeur der Dnipro-Truppen sowie vom Kommandeur der Luftlandetruppen und anderen Militärführern anhörte. Bei dem Besuch überreichte Putin dem Bericht zufolge den Soldaten anlässlich des orthodoxen Osterfestes die Kopie einer Ikone.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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