Politik

Mit Blumen, Kind und Katze Krim erhält russisches Soldatendenkmal

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Ein russischer Soldat stand Modell für die überlebensgroße Statue in Simferopol.

(Foto: REUTERS)

Zunächst hatte Russland die Beteiligung seines Militärs an der Annexion der Krim abgestritten. Mittlerweile bekennt sich der Kreml doch zu einer verdeckten Militäraktion und setzt sich gleich selbst ein Denkmal auf der Halbinsel.

Ein russischer Soldat in Kampfausrüstung erinnert als Bronzestatue künftig auf der Krim an die Einverleibung der Halbinsel nach Russland im März 2014. Die kremltreue Führung der Schwarzmeer-Region enthüllte die Figur im Zentrum von Simferopol. "Wir weihen ein Monument für unsere ruhmreichen russischen Soldaten ein, für den modernen russischen Soldaten", sagte Oleg Belawenzew, Krim-Gesandter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Modell für die Skulptur stand ein Soldat, der an der verdeckten Operation teilgenommen hatte.

Im März 2014 waren Soldaten ohne Hoheitsabzeichen auf der ukrainischen Halbinsel aufgetaucht und hatten die Kontrolle über die Krim übernommen. Danach ließ Moskau ein umstrittenes Referendum abhalten, in dem eine Mehrheit für die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation stimmte. Kiew und die Mehrheit der Staatengemeinschaft betrachten die Halbinsel völkerrechtlich weiter als ukrainisch. Sie haben wegen des russischen Vorgehens Wirtschaftssanktionen gegen Moskau erlassen.

68.000 Euro aus Spendengeldern

Die leicht überlebensgroße Skulptur zeigt einen Soldaten mit Kalaschnikow und Munitionsgürteln. Ein kleines Mädchen reicht ihm eine Blume und eine Katze schmiegt sich an sein Bein. Das Arrangement stehe für "die Stärke, Ruhe, Zuversicht und Höflichkeit unserer russischen Soldaten", sagte der Putin-Gesandte Belawenzew. Geschaffen hat das Werk der bekannte russische Bildhauer Salawat Schtscherbakow. Modell habe einer der russischen Soldaten gestanden, der damals beim Einsatz auf der Krim dabei war, so der Künstler. "Deswegen hatten wir genaue Informationen über die Ereignisse; wie die Atmosphäre war, welche Kleidung die Menschen trugen." Es habe damals ein Ziel gegeben: "Die Menschen zu verteidigen, damit kein Blut vergossen wird."

Die Statue kostete nach seinen Angaben fünf Millionen Rubel (rund 68.000 Euro) und wurde von Privatspendern bezahlt, meldete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. An der Zeremonie nahmen neben Regierungsvertretern und Militärs auch Kosaken und Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche teil.

Sawtschenko will mit Separatisten verhandeln

In Kiew erklärte sich unterdessen die aus russischer Haft entlassene ukrainische Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko zu Verhandlungen mit den Separatistenführern im Konfliktgebiet Donbass bereit. "Ich will mit denen über den Krieg und einen Gefangenenaustausch sprechen, die unmittelbar wissen, was ein Menschenleben wert ist", sagte sie örtlichen Medien zufolge. Eine Beteiligung Moskaus an dem Dialog mit den Aufständischen schloss die Soldatin aus.

Sawtschenko war 2014 den Separatisten in die Hände gefallen und in Russland wegen Beteiligung am Tod zweier Reporter zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Kiew tauschte sie gegen russische Gefangene aus. Die moskautreuen Aufständischen machen zur Bedingung für ein Treffen, dass Sawtschenko von der prowestlichen Führung in Kiew offiziell zur Unterhändlerin ernannt wird. Die 35-Jährige sitzt für die Partei von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko im ukrainischen Parlament.

Quelle: ntv.de, ath/dpa/AFP

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