Politik

"Bedrohungen an mehr Fronten als je zuvor" MI5 warnt vor Anschlägen

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Das Hauptquartier des britischen Geheimdienstes GCHQ.

(Foto: dpa)

Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 schlägt Alarm. Der Grund: Im Vereinigten Königreich soll es Tausende Islamisten geben, die die Bevölkerung als "legitimes Ziel" ansehen. Der MI5-Chef rechnet mit dem Schlimmsten - und verteidigt die Sammelwut seiner Behörde.

Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 hat vor einer zunehmenden Bedrohung durch islamische Extremisten gewarnt. Im Vereinigten Königreich gebe es Tausende Islamisten, die die Bevölkerung als "legitimes Ziel" ansähen, sagte MI5-Chef Andrew Parker. Seine Behörde sehe sich "Bedrohungen an mehr Fronten als je zuvor" gegenüber. Er rechne mit ein bis zwei versuchten großen Terroranschlägen in Großbritannien pro Jahr.

Das Terrornetzwerk Al-Kaida und dessen Unterorganisationen stellten weiterhin "die direktesten und unmittelbarsten Bedrohungen " dar. Zudem gebe es Anlass zur Sorge angesichts der Lage in Syrien.

Der MI5-Chef verteidigte die elektronische Sammlung von Daten. Es sei "glatter Unsinn", dass der britische Geheimdienst GCHQ den Datenverkehr der einfachen Bürger ausspioniere, sagte er mit Blick auf die Spionage-Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. Der britische Geheimdienst sei weit davon entfernt, wahllos private Informationen zu sammeln, sondern richte sich "sehr sorgfältig und eng gegen diejenigen, die Böses planen", sagte Parker. Er verurteilte zudem Snowdens Enthüllungen. "Solche Informationen setzen die Terroristen in Vorteil", warnte er.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter hatte im Juni berichtet, die Government Communications Headquarters (GCHQ) in London bespitzelten systematisch Telefon- und Internetnutzer in aller Welt. Von Snowden vorgelegte Dokumente sollen beweisen, dass sich der Geheimdienst heimlich Zugang zu mehr als 200 Glasfaserkabeln verschafft hat, über die der weltweite Telekommunikationsstrom läuft.

Quelle: ntv.de, dpa

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