Rüsten für den Wahlkampf Mit Fischer an der Spitze?
11.01.2002, 00:01 UhrDie Grünen-Bundestagsfraktion beraten heute auf ihrem jährlichen Treffen in Wörlitz über die politische Strategie der Partei im Wahljahr 2002. Neben der Verabschiedung des Arbeitsmarktprogramms geht es um die Aufstellung eines Spitzenkandidaten. Fraktionschefin Kerstin Müller sagte im ZDF, Außenminister Fischer werde "mit Sicherheit der Spitzenmann" sein. In der Fraktion sei unumstritten, dass "wir personalisieren müssen".
Daneben werde diskutiert, dem populären Grünen-Politiker eine kompetetente Frau zur Seite zu stellen. Fischer selber sei jedoch unumstritten, betonte Müller. Ähnlich hatte sich am Vortag Fraktionschef Rezzo Schlauch geäußert. Sollte Außenminister Joschka Fischer für die Bundestagswahl am 22. September als Spitzenkandidat der Partei antreten, wäre dies für die Grünen eine Premiere.
Am Donnerstag gab Fischer sich gewohnt trocken: Die Debatte um eine Spitzenkandidatur für die bevorstehende Bundestagswahl finde er "ziemlich virtuell", sagte er am Rand der Klausurtagung. Er wolle an vorderster Stelle für die Grünen in den Wahlkampf ziehen, egal ob als offizieller Spitzenkandidat oder nicht.
"Ich lege Wert auf ein gutes Wahlergebnis", erklärte Fischer, und fügte im Hinblick auf die Frage der Spitzenkandidatur hinzu: "Ich wüßte nicht, was sich für mich ändert." Zuvor hatte Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch zur Positionierung seiner Partei empfohlen: "Die Besten von uns sollen den Wahlkampf führen."
Quelle: ntv.de