Geheimdienst will "Glaubwürdigkeit untergraben" NSA überwacht Porno-Konsum
27.11.2013, 18:25 Uhr
Wer ins Visier der NSA gerät, muss auch um seine intimste Privatsphäre fürchten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der US-Geheimdienst schreckt bei der Terrorbekämpfung nicht davor zurück, intimste Details von Zielpersonen auszuspähen. Eine neue Enthüllung zeigt, dass die NSA offenbar den Porno-Konsum von Islamisten aufzeichnet, um deren Integrität zu untergraben.
Der US-Geheimdienst NSA sammelt offenbar gezielt Daten über Aktivität islamistischer Prediger auf pornographischen Webseiten. Das geht nach Berichten der "Huffington Post" aus einem Dokument des Whistleblowers Edward Snowden hervor. Ziel der Ausspäh-Aktion ist es demnach, den Ruf der Personen zu schädigen, indem ihre Glaubwürdigkeit und Autorität untergraben wird. Die NSA hofft offenbar, durch die Veröffentlichung der Promiskuitäten die angebliche "Hingabe zum Dschihad" der Zielpersonen öffentlich in Zweifel zu ziehen.
Im Interesse der NSA stehen dem Bericht zufolge Aktivitäten der beobachteten Individuen, die der Geheimdienst als deren "Schwachstellen" wertete. Darunter fallen dem Bericht zufolge das Betrachten "explizit sexuellen Materials" im Internet und das Benutzen "explizit sexuell-überredender Sprache in der Kommunikation mit unerfahrenen jungen Mädchen."
Wie die "Huffington Post" unter Berufung auf das Dokument vom 3. Oktober 2012 berichtet, stehen sechs Muslime im Fokus der NSA. Der Geheimdienst vermutet offenbar, dass sich alle sechs Personen derzeit außerhalb der USA aufhalten. Keine der beobachteten Personen werde beschuldigt, in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein.
Geheimdienst schaut auch auf Kontaktlisten
Die NSA geht dem Bericht zufolge davon aus, dass die Zielpersonen andere Menschen radikalisieren, indem sie ihre umstrittenen Ansichten mittels YouTube, Facebook und anderen Sozialen Medien verbreiten. Ihr Publikum spreche Englisch oder Arabisch und bestehe aus "Individuen, die noch keine extremen Positionen vertreten, aber für die extremistische Botschaft empfänglich seien", zitiert die "Huffington Post" das Dokument. Auch im deutschsprachigen Raum fänden die Botschaften der Extremisten Anklang, heißt es weiter.
Zusätzlich zu dem Inhalt der Internet-Aktivitäten der Islamisten prüfte die NSA offenbar auch die Kontaktlisten der Zielpersonen. Der Geheimdienst beschuldigt zwei der Personen, Al-Kaida Propaganda zu betreiben. Die Beobachtung der drei englischsprachigen Zielpersonen ergab offenbar, dass diese "minimalen Kontakt zu Terroristen" haben.
Quelle: ntv.de, fma