46 Mauertote mehr Opferzahl korrigiert
11.08.2010, 17:12 UhrDas Museum am Checkpoint Charlie korrigiert die Zahl der Maueropfer nach oben: Mindestens 1393 Menschen seien an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen BRD und DDR ums Leben gekommen. Es könnten weitere bekannt werden - die Recherchen laufen noch.

Jahr 1961: Ostberliner Arbeiter errichten die Mauer an der Bernauer Straße.
(Foto: picture alliance / dpa)
Durch das Grenzregime in der DDR und der Sowjetischen Besatzungszone sind nach Recherchen des Berliner Mauermuseums mehr Menschen zu Tode gekommen als bislang bekannt. Zwischen 1945 und 1989 seien mindestens 1393 Männer und Frauen ums Leben gekommen, das seien 46 Todesopfer mehr als das private Museum am Checkpoint Charlie noch vor einem Jahr aufgelistet habe, sagte Leiterin Alexandra Hildebrandt. Sie betonte, dass die Opferliste nach wie vor vorläufig sei. Die Recherchen gingen weiter.
Neu auf der Liste ist unter anderem der Flüchtling Klaus Kühne, der am 20. März 1962 erschossen wurde, als er einen Nebenfluss der Elbe durchschwimmen wollte. Auch ein Hauptmann der Nationalen Volksarmee wird zu den Opfern gezählt. Er hatte wenige Stunden nach Beginn der Mauerbaus Selbstmord begangen.
Über die Anzahl der Toten an der innerdeutschen Grenze gibt es unterschiedliche Angaben. Die Zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter zählt 872 Todesopfer, vorwiegend Flüchtlinge, aber auch Grenzsoldaten. Letztes Maueropfer in Berlin war Chris Gueffroy, der im Februar 1989, neun Monate vor dem Mauerfall, bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.
Quelle: ntv.de, dpa