Politik

Niedrigster Stand seit über 30 Jahren Rentenbeitrag sinkt wohl über 0,5 Prozent

18,4 Prozent. Das wird wohl der neue Rentenbeitragssatz sein, den gesetzlich Versicherte ab dem kommenden Jahr zahlen sollen. Seit der deutschen Wiedervereinigung war der Beitrag nicht mehr so günstig. 1984 wurden noch 18,5 Prozent gezahlt, lediglich davor war es noch günstiger.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Deutschen verdienen gut, die Renteneinnahmen sprudeln wie nie. Aus diesem Grund wird wohl der Beitragssatz zur Rentenversicherung Anfang 2014 von jetzt 18,9 auf 18,4 Prozent sinken. Der Abschlag um 0,5 Prozent ist stärker als bisher angenommen. Das geht aus den aktuellen Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor. Der Beitragssatz von 18,4 Prozent könne dann voraussichtlich bis Ende 2017 gehalten werden. Grundlage sei die jüngste Prognose des Schätzerkreises.

Damit zeichnet sich die dritte Beitragssenkung in Folge ab. 2011 lag der Beitrag noch bei 19,9 Prozent des Bruttoeinkommens. Erst zu Jahresbeginn hatte es eine Senkung von 19,6 auf 18,9 Prozent gegeben.

Sollte es zu der Absenkung kommen - entscheiden wird sich das im Herbst -, bedeutet dies bei einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 2600 Euro eine Entlastung von jeweils 6,50 Euro im Monat für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Bei einem Verdienst von 3500 Euro sind es 8,75 Euro im Monat.

Kassen sitzen auf dickem Polster

Grund für die Entlastung sind die sprudelnden Einnahmen der Rentenkasse. "Im Resultat kann der erwartete Beitragssatz des Jahres 2014 um einen halben Prozentpunkt auf 18,4 Prozent reduziert werden", heißt es in dem Schreiben. Das wäre der tiefste Stand seit 1984. Damals waren noch 18,5 Prozent fällig.

Nach den bisherigen Schätzungen war nur mit einer Rücknahme des Beitragssatzes auf 18,7 oder 18,6 Prozent gerechnet worden. Eine Senkung ist fällig, wenn die Rücklagen der Rentenkasse 1,5 Monatsausgaben übersteigen. Aktuell sind es 1,57 Monatsausgaben.

Zum Jahresende gehen die Rentenexperten davon aus, dass die Rücklage trotz der Beitragssenkung zu Jahresbeginn auf 1,77 Monatsausgaben oder 31,4 Milliarden Euro steigt.

Sie rechnen danach aber mit einem kontinuierlichen Abschmelzen der "eisernen Reserve". Für 2017 sind der Schätzung zufolge noch 8,2 Milliarden Euro in der Rücklage. Dies entspräche nur noch 0,41 Monatsausgaben. Deshalb sei für 2018 eine Anhebung des Beitrags absehbar.

Die gute Konjunktur und der Beschäftigungsboom bescherten der gesetzlichen Rentenversicherung im vergangenen Jahr das dickste Finanzpolster aller Zeiten. Zum Jahresende 2012 war die Rücklage auf 29,4 Milliarden Euro geklettert. Aktuell sind es noch 27,9 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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