Politik

Proteste in Spanien Republikaner wollen "keine Könige mehr"

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Anti-Royalisten auf dem Platz Puerta del Sol in Madrid.

(Foto: REUTERS)

Hat die spanische Monarchie eine Chance? Juan Carlos' Abdankung ruft die republikanischen Kräfte auf den Plan. Tausende demonstrieren in Madrid für eine Republik. Derweil erfährt der scheidende König eine Würdigung aus dem Ausland.

Die überraschende Abdankung von König Juan Carlos hat in Spanien die Anti-Royalisten mobilisiert. Tausende Menschen demonstrierten in Madrid für eine Abschaffung der Monarchie. "Morgen wird Spanien eine Republik!", rief die Menge, die an der Puerta del Sol zusammenkam. "Keine Könige mehr, ein Referendum!", stand auf zahlreichen Plakaten. Die Kritiker forderten eine Volksabstimmung über die Monarchie, die zuletzt mit Skandalen zu kämpfen hatte.

Die Demonstranten schwenkten Flaggen der zweiten, 1931 ausgerufenen Republik in den Farben Rot, Gold und Violett. "Ich denke, jetzt ist der richtige Moment, wieder eine Republik auszurufen", sagte eine Demonstrantin. König Juan Carlos habe "seine Stunde Ruhm gehabt", fügte sie hinzu. Heute, gerade in der Krise, wirke die spanische Monarchie "archaisch und ist viel zu teuer". Aus Sorge vor Ausschreitungen riegelte die Polizei den Zugang zum Königspalast ab. In Barcelona und anderen Städten des Landes gab es ähnliche Demonstrationen.

Juan Carlos räumt nach fast 40 Jahren überraschend den Thron für seinen Sohn Felipe. Er wolle einer jüngeren Generation den Weg freimachen, sagte der gesundheitlich angeschlagene 76-jährige Monarch in einer Ansprache und läutete damit eine neue Ära ein. "Eine neue Generation verlangt aus gerechtem Grund die Hauptrolle."

König erfährt Lob aus Europa und den USA

Ministerpräsident Mariano Rajoy würdigte den Beitrag des Königs zur Demokratie in Spanien. Regierungen und Königshäuser in Europa lobten die politische Rolle, die Juan Carlos nach der Franco-Diktatur eingenommen hatte.

Auch die USA lobten den Einsatz von Juan Carlos für die Durchsetzung demokratischer Strukturen in Spanien. Unter seiner Regentschaft habe die Demokratie in Spanien gedeihen können und das Land zu einem Vorbild in Menschenrechtsfragen sowie zu einem treuen Partner im Verteidigungsbündnis Nato gemacht, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in Washington.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa

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