Politik

Gesundheitsminister bei RTL Spahn: Kein Lockdown für Geimpfte mehr

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Spahn rief bei RTL dazu auf, sich impfen zu lassen.

(Foto: RTL )

Die vierte Corona-Welle türmt sich in Deutschland mit wachsendem Tempo auf - kommt nun der nächste Lockdown? Gesundheitsminister Spahn gibt Entwarnung für alle Genesenen und Geimpften. An Ungeimpfte richtet er bei RTL eine Warnung.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bekräftigt, dass es keinen weiteren Lockdown für Geimpfte und Genesene mehr geben soll. "Keine Ausgangssperren, keine Kontaktbeschränkungen", sagte der CDU-Politiker bei RTL. "Das ist die geltende Rechtslage." Spahn ließ dagegen offen, ob es Maßnahmen für Ungeimpfte geben wird. "Wir haben es selbst in der Hand", sagte er. "Wenn sich jetzt in den nächsten Tagen und drei, vier, fünf Wochen noch viele Bürger impfen lassen, haben wir eine gute Chance, keine neuen Maßnahmen in Herbst und Winter zu brauchen."

Bund und Länder hätten aber vereinbart, dass in Bus und Bahn sowie im Einzelhandel weiter Maske getragen werden und auf Abstand geachtet werden solle. "Wir wollen mit den AHA-Regeln, mit der 3G-Regel, geimpft, genesen, getestet und vor allem mit impfen, impfen, impfen, sicher durch Herbst und Winter kommen", so Spahn.

Spahn verteidigte zudem das Vorhaben der Bundesregierung, die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 als zentrales Kriterium für Pandemie-Schutzmaßnahmen fallen zu lassen. "Die 50er-Inzidenz war die für eine ungeimpfte Bevölkerung. Mittlerweile haben sich viele viele Millionen Menschen in Deutschland impfen lassen, um sich und andere zu schützen." Das zeige, dass neue Schwellenwerte und Maßstäbe benötigt würden. "Ein guter Maßstab für die jetzige Situation ist die Hospitalisierung", sagte er. Dabei geht es um die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 ins Krankenhaus kommen. "Die 50er-Inzidenz hat ausgedient, das heißt aber nicht, dass wir nicht weiterhin darauf achten, was in Deutschland mit dieser Pandemie passiert", sagte Spahn.

Kritik kam aus der SPD. Deren Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte bei Phoenix: "Das sendet ein falsches Signal, als wenn die Inzidenz überhaupt nicht mehr wichtig wäre. Das halte ich für falsch, weil auch viele derjenigen, die erkranken und nicht ins Krankenhaus müssen, schwer erkranken und langfristige Schäden davontragen." Hinzu komme, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen gegenüber der Inzidenz den Nachteil habe, dass man erst sehr verspätet wichtige Signale erhalte. "Man läuft Gefahr, dass man nie vor die Welle kommt."

Die Frage nach der 50er-Inzidenz stellte sich, weil dieser Wert in Deutschland mittlerweile wieder überschritten wird. Aktuell liegt die Inzidenz nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 58,0. Sie steigt seit Wochen in wachsendem Tempo an.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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