Kooperation mit Iran Syrien darf Kampfjets stationieren
06.10.2013, 10:52 Uhr
Ein Kampfjet der Assad-Armee kreist über Aleppo.
(Foto: REUTERS)
Das Assad-Regime bekommt offenbar weiterhin massive Unterstützung aus Iran. Die Regierung in Teheran erlaubt Syrien seine Kampfjets dort zu stationieren. So sind die syrischen Flugzeuge vor feindlichen Angriffen sicher.
Der Iran bietet sein Territorium offenbar der syrischen Luftwaffe als Rückzugsgebiet an. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Demnach erlaube seit November 2012 ein Militärabkommen dem syrischen Regime, "große Teile seiner Luftwaffe auf sicherem iranischem Territorium zu stationieren und bei Bedarf darauf zurückzugreifen", schreibt das Nachrichtenmagazin. Teheran ist einer der wenigen Verbündeten des syrischen Regimes von Präsident Baschar al-Assad. In einem als "geheim" eingestuften Bericht verweist das Bundesamt für Verfassungsschutz auf die enge militärische Kooperation zwischen Teheran und Damaskus.
Nicht nur die von Iran finanzierten Hisbollah-Milizen kämpfen in Syrien an der Seite des Regimes gegen die Aufständischen, heißt es in dem Bericht weiter. Iran habe zudem eigene Einheiten entsandt, darunter Soldaten der Elitetruppe "Revolutionswächter", die direkt in den Bürgerkrieg eingreifen.
Internationale Experten sind derzeit in Damaskus, um die Vernichtung von rund tausend Tonnen Chemiewaffen bis Mitte 2014 vorzubereiten. Die syrische Regierung spreche in ihrer Erklärung von mehreren hundert Tonnen Sarin, dazu von Senfgas und dem Nervengas VX. Die eingeräumten Mengen träfen nach Einschätzung westlicher Geheimdienste weitgehend zu, schreibt der "Spiegel". Es gebe in dem Dokument aber keinen Hinweis auf Rizin, das ebenfalls unter das Chemiewaffenverbot falle. Damaskus solle nach Einschätzung von Experten davon Vorräte in waffenfähigem Zustand haben, könne das aber noch nachmelden.
"Wir haben keine Chemiewaffen eingesetzt"
Assad hatte in einem Interview mit dem "Spiegel" erneut Giftgasangriffe auf Zivilisten und die bewaffnete Opposition bestritten. Über den Chemiewaffeneinsatz vom 21. August sagte er: "Wir haben keine Chemiewaffen eingesetzt. Das ist falsch. Und das Bild, das Sie von mir zeichnen, von einem, der sein eigenes Volk umbringt, ist es auch." Zum Bericht der UN-Inspekteure über einen Giftgasangriff an dem Tag sagte der syrische Präsident: "Keiner kann mit Bestimmtheit sagen, dass Raketen verwandt wurden." Stattdessen warf er den Rebellen erneut vor, selbst Sarin eingesetzt zu haben.
Zugleich zeigte er sich offen für eine mögliche Vermittlerrolle Deutschlands. "Ich würde mich freuen, wenn Gesandte aus Deutschland nach Damaskus kämen, um mit uns über die wahren Verhältnisse zu sprechen (...) Sie können dann hier Überzeugungsarbeit leisten", sagte Assad. "Wenn sie mit uns reden, heißt das nicht, dass sie unsere Regierung unterstützen." Deutschland und Österreich hätten "noch den objektivsten Blick" auf die Geschehnisse in der Region.
"Wenn ihr jedoch denkt, ihr müsstet uns isolieren, dann sage ich nur: Damit isoliert ihr euch selbst - und zwar von der Wirklichkeit. Hier geht es auch um eure Interessen", betonte der syrische Machthaber. "Was habt ihr davon, wenn sich in eurem Hinterhof Al-Kaida tummelt, wenn ihr hier bei uns Instabilität unterstützt? Nach zweieinhalb Jahren solltet ihr eure Politik überdenken."
Quelle: ntv.de, dsi/dpa