Österreicher leisten Amtshilfe für FBI Ukrainischer Oligarch in Wien verhaftet
13.03.2014, 16:30 Uhr
Firtasch 2012 bei einem Treffen mit Anteilseignern von RosUkrEnergo.
(Foto: imago stock&people)
Dmitri Firtasch ist zu seinen besten Zeiten einer der einflussreichsten Männer der Ukraine, gilt als Hauptsponsor und enger Vertrauter von Ex-Präsident Janukowitsch. Doch diese Zeiten sind vorbei, das FBI ermittelt gegen Firtasch wegen Bestechung und weiterer Verbrechen.
Der ukrainische Oligarch Dmitri Firtasch ist der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge in Wien verhaftet worden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zwar zunächst nicht, das Wiener Bundeskriminalamt teilte allerdings mit, auf Ersuchen von US-Behörden sei der 48-jährige Ukrainer Dmitri F. verhaftet worden. Das FBI habe schon seit 2006 gegen den Mann ermittelt.
Dem Unternehmer werden Bestechung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die Festnahme soll der Polizei zufolge nicht mit der aktuellen Krise in der Ukraine im Zusammenhang stehen.
Firtasch galt als Hauptsponsor für den Sieg von Viktor Janukowitsch bei der Präsidentenwahl in der Ukraine 2010. Nach den jüngsten Massenprotesten in Kiew war Janukowitsch nach Russland geflüchtet. Firtasch und dem russischen Staatskonzern Gazprom gehören 50 Prozent am ehemaligen Gaszwischenhändler RosUkrEnergo. Er ist zudem Hauptanteilseigner am größten ukrainischen Fernsehsender Inter. Seine Holding Group DF ist in Wien registriert.
Obwohl Firtasch in Begleitung von Leibwächtern war, sei die Verhaftung ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es in Wien. In Österreich selbst laufen dem Polizeisprecher zufolge keine Ermittlungen gegen den Ukrainer.
Der US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt, hatte vor wenigen Tagen erklärt, die USA unterstützten die ukrainischen Behörden bei Ermittlungen zur Korruption unter Janukowitsch. Die Europäische Union hatte in der vergangenen Woche das Vermögen von Janukowitsch, seinem früheren Regierungschef Mykola Asarow und 16 Ministern sowie mehreren Geschäftsleuten eingefroren.
Quelle: ntv.de, jve/dpa/AFP