Politik

Ausgleichskosten für Nato Von der Leyen ist bereit, mehr zu zahlen

Ursula von der Leyen während ihres Treffens mit US-Verteidigungsminister Jim Mattis.

Ursula von der Leyen während ihres Treffens mit US-Verteidigungsminister Jim Mattis.

(Foto: REUTERS)

Die USA möchten, dass ihre Partner in der Nato mehr Kosten in dem Verteidigungsbündnis übernehmen. Verteidigungsministerin Von der Leyen hat während des Besuchs bei ihrem US-Amtskollegen Entgegenkommen signalisiert.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den USA bei der Forderung nach einer gerechteren Lastenverteilung in der Nato Entgegenkommen signalisiert. "Ich finde, das ist eine faire Forderung", sagte die Ministerin nach dem ersten Treffen mit ihrem US-Kollegen Jim Mattis. Denn wenn wir gemeinsam einerseits die Krisen beherrschen wollen in der Welt, also den Kampf gegen den Terror, und andererseits die Bündnisverteidigung auf solide Füße stellen wollen, dann muss jeder auch seinen Beitrag leisten." Deswegen setze sich Deutschland für einen starken europäischen Pfeiler in der Nato ein.

Mattis habe sich klar zur Nato bekannt und betont, dass die USA selbstverständlich zu der Militärallianz stünden. Die USA und Deutschland wollten regelmäßig strategische Gespräche führen. Dies werde für beide Seiten hilfreich sein. "Es ist (...) ganz entscheidend, dass wir in der Allianz mit einer Stimme sprechen."

Auch mit Blick auf Russland sei sie sich mit Mattis einig gewesen. "Es ist klar, dass wir Probleme in der Welt ohne Russland nicht lösen werden - wie zum Beispiel die schwierige Situation in Syrien", sagte die Ministerin. "Aber andererseits ist auch klar, dass wir erwarten, dass Russland internationales Recht und Grenzen souveräner Staaten respektiert." Aus dieser gemeinsame Haltung ergebe sich ein gemeinsames Vorgehen gegenüber Russland, "nämlich, dass wir aus einer Position der Stärke heraus immer wieder die Hand ausstrecken, um mit Russland am Verhandlungstisch unsere gemeinsamen Probleme zu diskutieren und sie dann auch zu lösen".

US-Präsident Donald Trump hatte die europäischen Nato-Partner mit abwertenden Aussagen zum Wert der Allianz und einer angekündigten Annäherung an Russland verunsichert. Mattis vertritt in beiden Themen eine andere Haltung: Der frühere General ist Anhänger der Nato und warnt vor Russland, das er als eine der größten Bedrohungen für die USA bewertet. Wer sich in diesem Richtungsstreit am Ende durchsetzen wird - Mattis oder das Präsidialamt - ist unklar.

Das Treffen von Mattis und von der Leyen dauerte gut eine Stunde und damit mehr als doppelt so lang wie ursprünglich geplant. Die Deutsche war die erste europäische Ministerin, die Mattis im Pentagon empfing.

Quelle: ntv.de, bdk/rts

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