Politik

Corona-Auflagen Warum Merkel Angst vor Weihnachten hat

Merkel im Jahr 2014.

Merkel im Jahr 2014.

(Foto: dpa)

In der CDU wächst die Furcht, eine Verlängerung der geltenden Kontaktbeschränkungen bis in die Weihnachtszeit könne die Akzeptanz für die Corona-Regeln beschädigen. Angesichts der Zahlen zu den Intensivbetten zeigt Kanzlerin Merkel sich besorgt.

"Über Lockerungen brauchen wir nicht zu sprechen. Eventuell müssen wir nachlegen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Telefonkonferenz des CDU-Präsidiums am Montagvormittag. In der Berliner Charité würden bereits wieder andere Operationen verschoben, um Betten auf den Intensivstationen für schwere Corona-Fälle freizuhalten. Das besorge sie sehr, sagte Merkel nach Informationen von ntv aus Teilnehmerkreisen.

Vor allem aber widerspricht das der Hoffnung von Millionen Bürgern, die auf Lockerungen der geltenden Kontaktbeschränkungen vor Weihnachten hoffen. Ohne solche Lockerungen blieben selbst in privaten Räumen Treffen von Personen aus mehr als zwei Haushalten entweder "inakzeptabel", wie es im letzten Beschluss des Treffens Merkels mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer hieß. Oder sie wären regelrecht verboten wie in Bayern, Strafandrohung inklusive.

Bei den üblichen Familienfeiern unterm Weihnachtsbaum sind meist mehr als zwei Haushalte beteiligt. Großeltern, erwachsene Kinder, Geschwister und Enkel - Millionen Deutsche reisen um die Weihnachtszeit quer durch die Republik, um die Tage miteinander zu verbringen. Den Deutschen mit strikten Corona-Regeln das Fest vermiesen? Davor hat die Kanzlerin spürbar Sorge - und nicht nur sie.

In der CDU-Präsidiumssitzung warnte unter anderen auch Generalsekretär Paul Ziemiak: Sollte es den Menschen nicht erlaubt sein, ihre Familien über die Feiertage zu sehen, könnte das Akzeptanz und Verständnis für die Corona-Regeln schwer beschädigen und zu massenhaftem Verstößen führen. Man könne die Menschen vielleicht bitten, ihre Familientreffen auf die drei Weihnachtsfeiertage aufzuteilen, aber mehr sei nicht machbar, hieß es. Ähnliche Skepsis herrschte bei der Frage, ob das geltende Beherbergungsverbot über die Weihnachtszeit aufrechtzuerhalten sei.

Kommenden Freitag sollen die Chefs der Länder-Staatskanzleien beraten, wie mit dem Besuchs- und Reiseverkehr an Weihnachten umzugehen ist. Auch die Deutsche Bahn soll Vorschläge machen, wie sie den zu erwartenden Passagier-Andrang handhaben will, ohne dass Menschen in den Zügen wie in früheren Jahren dicht an dicht in den Abteilen sitzen oder in den Gängen stehen müssen. Am Montag kommen Merkel und die Ministerpräsidenten erneut zusammen und wollen Beschlüsse fassen.

Quelle: ntv.de

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