Preiserhöhungen und Abgabelimits Das ändert sich bei Aldi und Lidl
05.04.2022, 09:34 Uhr
Auch beim Discounter wird der Einkauf teilweise teurer.
(Foto: Pa/PA Wire/dpa)
Der Ukraine-Krieg hat weiterhin Auswirkungen auf den Lebensmittelhandel. Der Discounter Aldi hat massive Preiserhöhungen angekündigt. Lidl gibt wegen Hamsterkäufen einige Produkte nur noch in haushaltsüblichen Mengen ab. Ein Überblick.
Kunden von Discountern müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Fleisch, Wurst und Milcherzeugnisse sollen bei Aldi ab heute "signifikant teurer" werden, wie das Unternehmen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" bestätigte. Demnach ist beispielsweise Butter rund 30 Prozent teurer, insgesamt könnten Produkte zwischen 20 und 50 Prozent teurer werden. Genaue Zahlen nannte der Discounter selbst nicht.
Die Preiserhöhungen gehen einher mit den explodierenden Kosten auf Erzeugerseite aufgrund des Ukraine-Kriegs, insbesondere für Energie, Weizen und Futtermittel. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten werde man Sprünge in den Verkaufspreisen erleben, "die es so noch nie gegeben hat", betonte Florian Scholbeck, Geschäftsführer Kommunikation bei Aldi Nord. Die beiden Unternehmen Aldi Süd und Aldi Nord erwarten, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel bei den Preissteigerungen nachziehen werde.
Scholbeck warnte insgesamt vor Panikmache. Man werde keine leeren Regale vorfinden, erklärte er. Wegen der nach wie vor gestörten Lieferketten könne es bei einigen Produkten aber zeitweise zu Engpässen kommen. Wenn Toilettenpapier heute fehlen sollte, werde es morgen wieder da sein, gab er an.
Abgabe in haushaltsüblichen Mengen
Rationierungen plant Aldi laut eigenen Angaben nicht. Der Discounter bleibe bei seinem Prinzip, "Artikel in haushaltsüblichen Mengen abzugeben", sagte Erik Döbele, nationaler Einkaufschef bei Aldi Süd. Der Discounter Lidl setzt ebenfalls auf dieses Modell. "Da bestimmte Warengruppen, beispielsweise Speiseöl und Konserven, derzeit sehr stark nachgefragt werden, geben wir diese Produkte in allen Filialen nur in haushaltsüblichen Mengen ab", teilte das Unternehmen "Echo24" mit.
Die Warenversorgung in den Filialen der Handelssparten sei grundsätzlich sichergestellt und mit den Lieferanten und Logistik-Dienstleistern stehe man in enger Abstimmung, um die Warenverfügbarkeit auch weiterhin bestmöglich zu gewährleisten. Lediglich bei einzelnen Produkten könne es zu Lieferverzögerungen kommen. Zu möglichen Preiserhöhungen äußerte sich Lidl nicht.
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels rief die Verbraucher kürzlich dazu auf, trotz der Meldungen über Engpässe bei einzelnen Nahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Mehl auf Hamsterkäufe zu verzichten. Wie bereits zu Beginn der Corona-Krise sollten sich die Kunden untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen, sagte Verbandssprecher Christian Böttcher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Auf diese Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette ausgerichtet."
Preiserhöhung bei Aldi Süd & Aldi Nord
- Butter von Milsani (in der 250-Gramm-Packung): jetzt 2,09 Euro, vorher 1,65 Euro
- Chips von Sun Snacks (Tortilla Chips in der 300-Gramm-Tüte): jetzt 99 Cent, vorher 79 Cent
- Joghurt von Desira (Fettarmer Fruchtjoghurt im 250-Gramm-Becher): jetzt 35 Cent, vorher 29 Cent
- Kaffee von Amaroy (Unser Bester in der 500-Gramm-Packung): jetzt 4,69 Euro, vorher 3,99 Euro
- Konfitüre von Grandessa (Extra, Himbeere oder Aprikose im 450-Gramm-Glas): jetzt 1,29 Euro, vorher 1,15 Euro
- Milch von Milsani (3,5 Prozent Fett in der 1-Liter Packung): jetzt 88 Cent, vorher 79 Cent
- Spaghetti von Cucina Nobile (500-Gramm-Packung): jetzt 79 Cent, vorher 65 Cent
- Tee von Westcliff (Pfefferminz, 25 Beutel): jetzt 59 Cent, vorher 49 Cent
Preiserhöhung bei Lidl
- Butter von Milbona (Deutsche Markenbutter mildgesäuert, 250-Gramm-Packung): jetzt 1,65 Euro, vorher 1,35 Euro
- Chips von Snack Day (200-Gramm-Tüte): jetzt 69 Cent, vorher 63 Cent
- Honig von Marlene (Waldhonig im Spender, 500 Gramm): jetzt 3,19 Euro, vorher 2,99 Euro
- Konfitüre von Maribel (450-Gramm-Glas): jetzt 1,29 Euro, vorher 99 Cent
- Joghurt von Milbona (Fettarmer Joghurt, 4 x 150-Gramm-Becher): jetzt 65 Cent, vorher 59 Cent
- Kaffee von Bellarom (Caffe Crema, 100 Prozent Arabica): jetzt 8,99 Euro, vorher 7,99 Euro
- Milch von Milbona (3,5 Prozent Fett in der 1-Liter-Packung): jetzt 88 Cent, vorher 79 Cent
- Spaghetti von Combino (500 Gramm): jetzt 79 Cent, vorher 65 Cent
- Tee von Lord Nelson (Pfefferminz, 25 Beutel): jetzt 59 Cent, vorher 49 Cent
Quelle: ntv.de, awi/spot