Sicher Geldabheben Am Automaten rütteln hilft
07.12.2010, 14:47 UhrDatendiebstahl am Geldautomaten lässt sich ganz einfach verhindern. Man muss nur ein wenig an den richtigen Stellen rütteln. Außerdem geht man zum Geldabheben lieber in Bankenvorräume als in Bahnhofshallen.
Datendiebstahl am Geldautomaten ist längst kein exotisches Phänomen mehr. Allein im letzten Jahr gab es über 100.000 Fälle, Tendenz steigend. Doch Bankkunden können sich ganz einfach schützen: Gezieltes Rütteln am Geldautomaten hilft. Denn so lassen sich die Vorrichtungen entfernen, mit denen Kriminelle an Kontodaten und Geheimnummern kommen wollen. Diese Veränderungen seien erkennbar, sagt Frank Scheulen vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen: "Wer die kritischen Stellen kennt, kann sich durch Anfassen und Rütteln effektiv vor Skimming schützen."
Mit den abgefangenen Daten produzieren die Betrüger Kopien der Karten. Dafür brauchen sie sowohl die Daten der Bank- oder Kreditkarte als auch die PIN-Nummer. Beide werden über Aufsätze auf Kartenleseschlitz und Tastatur abgefangen. "Die sind aber oft nur mit doppelseitigem Klebeband befestigt", erklärt Scheulen. Schon durch Rütteln ließen sie sich ablösen. Zum Ausspionieren der PIN bringen die Täter auch Kameras am oder in der Nähe des Geldautomaten an. Bankkunden sollten deshalb die PIN stets verdeckt eingeben. Vorsicht: Minikameras wurden inzwischen auch im vorinstallierten Sichtschutz über der Tastatur gefunden, der Späher eigentlich abschirmen soll.
Draußen ist's riskanter
Ziel der Datendiebe seien besonders Automaten im Freien oder in öffentlichen Räumen wie Bahnhöfen, weiß der Experte. "Geldautomaten in Vorräumen von Banken sind nach unserer Erfahrung etwas sicherer." Wachsam müssten Kunden aber auch hier sein. Wer einen manipulierten Automaten entdeckt, sollte nicht nur die Bank, sondern auch sofort die Polizei informieren.
Hundertprozentige Sicherheit vor Skimming gibt es aber auch mit erhöhter Wachsamkeit nicht. "Die Täter sind immer geschickter geworden, die Manipulationen immer schwerer zu erkennen", weiß Scheulen. Deshalb sollten Kontoinhaber regelmäßig ihre Kontoauszüge überprüfen und besonders auf verdächtige Abhebungen im Ausland achten.
Quelle: ntv.de, ino/dpa