Rundfunkbeitrag wird überprüft Auf Post vom Beitragsservice unbedingt reagieren
28.10.2022, 11:49 Uhr
Nahezu jeder Haushalt in Deutschland muss ihn zahlen und neben Privatpersonen sind auch Institutionen und Betriebe grundsätzlich dazu verpflichtet, den Rundfunkbeitrag zu entrichten.
(Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa)
Die Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf monatlich 18,36 Euro ist kaum verdaut, da droht schon neues Ungemach vom Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Denn der GEZ-Nachfolger gleicht mal wieder die Meldedaten ab. Wer nicht antwortet, muss eventuell doppelt zahlen.
Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio nimmt zum dritten Mal in zehn Jahren einen großen Abgleich der Meldedaten aller Erwachsenen in Deutschland vor. Ziel sei es "zu klären, für welche Wohnungen bislang kein Rundfunkbeitrag entrichtet wird", teilte die Einrichtung mit. Ausgewählte Daten der Einwohnermeldeämter werden dafür mit den Bestandsdaten abgeglichen. Der Meldedatenabgleich ist gesetzlich geregelt und findet - nach 2013 und 2018 - zum inzwischen dritten Mal statt.
Anfang November erhält der Beitragsservice erneut ausgewählte Daten der Einwohnermeldeämter zu allen volljährigen Bürgerinnen und Bürgern. Alle, die keiner zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnung zugeordnet werden können, schreibt der Beitragsservice dann ab dem 10. Januar 2023 sukzessive an und bittet um Rückmeldung.
Der Beitragsservice rät: "Auf die Klärungsschreiben sollten Angeschriebene zeitnah reagieren und dem Beitragsservice die benötigten Informationen zur eigenen Wohnung mitteilen. Die Rückmeldung geht am schnellsten online." Alternativ könne auch das beigefügte Antwortformular ausgefüllt und zurückgesendet werden.
Auf Anfrage antworten
Melden die Angeschriebenen zurück, dass für die Wohnung bereits ein Beitrag gezahlt wird und teilen die entsprechende Beitragsnummer mit, werden ihre Daten unverzüglich gelöscht. Bei der Rückmeldung, dass noch kein Beitrag gezahlt wird, wird eine Anmeldung vorgenommen. "Reagieren angeschriebene Personen nicht auf die Schreiben, meldet der Beitragsservice sie automatisch an, da davon ausgegangen werden muss, dass für ihre Wohnung der Rundfunkbeitrag zu zahlen ist", lässt der Beitragservice wissen. Und in diesem Fall würden dann unter Umständen doppelt Rundfunkgebühren bezahlt werden müssen.
Wer Hilfe im Einzelfall benötigt, beispielsweise bei Fragen zu Befreiungsmöglichkeiten, erreicht die telefonische Rundfunkbeitragsberatung Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer 01806 999 555 10. Für den Anruf fallen 0,20 Euro aus allen deutschen Netzen an.
Wichtigste Einnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio
Der Beitragsservice ist nach eigener Definition eine "nicht rechtsfähige Verwaltungsgemeinschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio". Er ging 2013 aus der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) hervor, die bis Ende 2012 für den Einzug der Rundfunkgebühr zuständig war.
Der Rundfunkbeitrag ist die wichtigste Einnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio. 2021 kamen gut acht Milliarden Euro zusammen. Rund 90 Prozent dieses Geldes stammt von Privatleuten. Gegen den Beitrag und wie dieser zu entrichten ist, hatte es in der Vergangenheit viele Klagen gegeben, die allermeisten erfolglos.
Quelle: ntv.de, awi/dpa