Ratgeber

Nach dem Autounfall Beitrag verfünffacht

Wer schon lange keinen Unfall hatte, kann im Schadensfall eine bittere Überraschung erleben. Wer beispielsweise 25 Jahre unfallfrei unterwegs war muss nach einem selbst verschuldeten Unfall damit rechnen, dass der Beitrag für die Kfz-Haftpflichtversicherung um mehr als das Fünffache steigt und eine Rückstufung in die Schadensfreiheitsklasse 10 oder 11 erfolgt. Dies ist beispielsweise bei in den Versicherungstarifen Asstel Mobil und Relax, DAS Ideal und Basis, Debeka, Hamburg Mannheimer Basis und Kraft, Victoria Basis und Ideal der Fall. Das ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Untersuchung der "Stiftung Warentest".

Daher sollte bei einem Versicherungswechsel neben dem jährlichen Beitrag auch auf diese Umstände Rücksicht genommen werden sollte. Wer schon länger fährt, sollte einen Vertrag mit Rabattretter wählen, der den Kunden davor bewahrt, mehr als 30 Prozent des Beitrags zahlen zu müssen.

Kleiner Unfall, große Folgen

Auch wer schon einmal in einen kleineren Autounfall verwickelt war, kennt das Dilemma. Entweder man zahlt den Schaden selbst oder lässt ihn von seiner Versicherung regulieren. Im letzteren Fall wird der Schadensfreiheitsrabatt herabgesetzt und der Versicherungsbeitrag steigt. Ob es günstiger ist, für den Schaden selbst in die Presche zu springen, kann man jetzt ganz leicht mit einem Rechner ermitteln, den die "Stiftung Warentest" ab heute kostenlos zur Verfügung stellt.

Unter Berücksichtigung von 126 Kfz-Haftpflicht- und Vollkaskotarifen kann jeder in Sekunden ermitteln, ab welchem Schadensbetrag die Regulierung durch die Versicherung lohnt. Wie stark sich die Rückstufung der Gesellschaft auswirkt, hängt von der Höhe des Jahresbeitrags und der vor dem Unfall erreichten Schadensfreiheitsklasse ab.

Beispielrechnung

Zur Verdeutlichung ein Beispiel der Tester: Ein junger Fahrer, eingestuft in Schadenfreiheitsklasse 2, zahlt für seine Haftpflicht einen Jahresbeitrag von 1000 Euro. Er baut einen Unfall. Der Versicherer stuft ihn nun von Schadenfreiheitsklasse 2 auf Klasse 1/2 herunter. Sein Beitrag würde für das nächste Versicherungsjahr 1647 Euro betragen. Ohne den Unfall erhielte der Fahrer einen zusätzlichen Schadenfreiheitsrabatt und müsste im Folgejahr nur 824 Euro zahlen. Damit nicht genug. Im zweiten Jahr liegt der Beitrag nach Regulierung des Unfalls durch den Versicherer bei 1176 Euro, während ohne nur 706 Euro fällig wären. Erst im 23. Versicherungsjahr nach dem Unfall hat der Unfallverursacher den Schadenfreiheitsrabatt erreicht, den ihm der Versicherer ohne den Schaden schon längst gewähren würde. Der Unfall würde ihn bei konstantem Beitrag über die Jahre insgesamt 2765 Euro mehr kosten. Es lohnt sich deshalb für ihn, einen Schaden, dessen Barwert darunterliegt, selbst zu begleichen, anstatt ihn vom Versicherer zahlen zu lassen.

Quelle: ntv.de

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