Ausgabeaufschlag beim Fondskauf Bis zu 100 Prozent Rabatt
13.04.2010, 11:04 UhrBei aktiv gemanagten Fonds sind die Fondsgesellschaften bei der Berechnung von Gebühren kreativ. Den Ausgabeaufschlag beim Kauf eines Fonds kann man aber oft umgehen.

Der Fondskauf über die Börse ist günstiger als der Kauf direkt bei der Fondsgesellschaft.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Einen Fonds über die Filialbank oder direkt bei der Fondsgesellschaft zu kaufen, ist meist eine teure Angelegenheit. Für Aktienfonds fallen beim Kauf dann leicht vier bis sechs Prozent Gebühren an – der so genannte Ausgabeaufschlag. Hinzu kommen aufs Jahr gesehen noch Management-Gebühren und immer öfter auch Erfolgsgebühren. Erfolg heißt dabei allerdings nicht zwangsläufig, dass der Anleger mit dem Fonds gut verdient hat, sondern kann auch bedeuten, dass der Fonds weniger Verluste als der Marktdurchschnitt erwirtschaftet hat. Die Filialbank selbst berechnet noch eine Depotgebühr. Da kann es leicht passieren, dass der Anleger im ersten Jahr des Investments nicht mal den Einstiegspreis beim Verkauf heraus bekommen würde, obwohl der Fonds an Wert zugelegt hat.
Anleger sollten beim Fondsinvestment deshalb versuchen, Geld zu sparen. Viele Direktbanken wie zum Beispiel die Comdirect, ING-Diba oder Cortal Consors bieten viele Fonds ohne oder mit reduziertem Ausgabeaufschlag an. Ähnlich funktioniert auch der Kauf über einen Fondsvermittler wie beispielsweise Fondsvermittlung24, Fondsdiscount oder AVL Fondsvermittlung. Der Fondsvermittler bleibt dabei im Hintergrund. Er vermittelt einer Depotbank quasi ein Geschäft. Für den Kunden entstehen dadurch bei günstigen Fondsvermittlern keine Kosten und der Fondsvermittler erhält eine Bestandsprovision.
Börse als Alternative
Wer bereits ein Wertpapier-Depot beispielsweise bei einer Direktbank hat, muss nicht zwangsläufig den Fondskauf über die Bank abwickeln. Fonds kann man auch direkt über die Börse an fast jedem Börsenplatz kaufen. Man muss lediglich einen Handelsplatz wie Stuttgart, München oder Hamburg auswählen. Auch über den Xetra-Handel der Deutschen Börse in Frankfurt sind über 3000 Publikumsfonds erhältlich.
Der Kauf- und Verkauf von Fondsanteilen über die Börse bietet zwei Vorteile. Die Abwicklung über die Börse ist viel schneller und erfolgt innerhalb von Sekunden. Beim An- oder Verkauf direkt bei der Fondsgesellschaft vergehen in der Regel ein bis zwei Tage. Auch beim Börsenhandel entfällt der Ausgabeaufschlag, den die Fondgesellschaft in Rechnung stellen würde. Völlig kostenlos ist der Handel über die Börse allerdings nicht. Die eigene Depotbank berechnet unter Umständen Ordergebühren, es fallen Börsenspesen und der Spread zwischen An- und Verkaufskurs der Fondsanteile an. Insgesamt ist hier mit Kosten von einem bis zwei Prozent des Kaufwertes zu rechnen.
Unterm Strich lohnt der Vergleich, ob der Kauf über eine Direktbank, einen Fondsvermittler oder die Börse am günstigsten abgewickelt werden kann. Die Fondsbanken kalkulieren mit ein, dass sie die Ausgabeaufschläge oft nicht erhalten und versuchen mit anderen Gebühren die Kunden zu erleichtern. Deshalb sollte man den Ausgabeaufschlag beim Fondskauf unbedingt so gering wie möglich halten.
Quelle: ntv.de