Ratgeber

Keine ist empfehlenswert Flugsuchmaschinen im Test

Jeder vierte Deutsche hat schon einmal ein Flugticket online gebucht. Das ist bequem und praktisch, denn der günstigste Preis lässt sich so in Sekundenschnelle herausfiltern. Doch bei der Buchung lauern dann die Fallen.

Wer online bucht, hebt oft billiger ab.

Wer online bucht, hebt oft billiger ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Von Berlin nach München, Frankfurt, Stuttgart oder Köln kommt man ohne weiteres mit der Bahn. Die umweltfreundliche Verbindung hat allerdings gewisse Nachteile. Zum einen ist man zum Teil ziemlich lange unterwegs. Zum anderen ist die Sache oft sogar teurer als ein Flug. Musste man früher noch verschiedene Reisebüros abklappern, um die günstigste Flugverbindung zu suchen, erledigen heute Flugsuchmaschinen und Online-Reiseportale diese Arbeit in nur wenigen Sekunden. Die Zeitschrift Öko-Test wollte nun herausfinden, ob es Unterschiede zwischen den Anbietern im Netz gibt. Dafür buchten die Tester zahlreiche Flüge und stornierten sie auch wieder, denn auch hier gibt es Differenzen.

Erstattungshöhe sehr unterschiedlich

Eigentlich steht dem Kunden im Fall einer Flugstornierung eine Erstattung der Steuern und Gebühren zu, die er zusammen mit dem Flugpreis gezahlt hat. Dies ist gesetzlich so geregelt und auch schon mehrfach richterlich entschieden. Wie viel Geld man am Ende aber tatsächlich zurückerhält, hängt dann doch wieder vom Gutdünken der einzelnen Anbieter ab. Diese legen nämlich selbst fest, welche Gebühren sie für die  Bearbeitung der Stornierung berechnen. Auf einem einfachen Flug von Frankfurt nach London mit der Lufthansa zahlten einige Anbieter die Hälfte zurück und andere gar nichts. Positiv hat sich in dieser Disziplin nur Expedia vom Testfeld abgehoben. Hier werden für die Bearbeitung gar keine Gebühren erhoben.

Angenehm überrascht waren die Tester auch bei der Stornierung über Ebookers. Obwohl laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eine Gebühr in Höhe von 50 Euro fällig geworden wäre, wurde bei der Stornierung des London-Flugs auf die Gebühr verzichtet. Gar kein Geld zurück gab es dagegen bei Fluege, Cheaptickets und Tripado.

Opodo beim Preis vorn

Die wichtigste Disziplin im Vergleich war es, den günstigsten Preis für exakt den gleichen Flug zu finden. Die Preisunterschiede können enorm sein. "Allein in der Economy-Klasse eines Fluges gibt es sechs bis zwölf Preiskategorien", so Manuel Posch von Ebookers gegenüber Öko-Test. Das birgt enorme Sparpotenziale. Ein Pärchen kann auf einem Londonflug über 200 Euro sparen, nach New York sogar über 800 Euro und auch die Familie, die ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchte, kann über 30 Prozent günstiger wegkommen.

Opodo, Billigflieger, Skyscanner und Swoodoo fanden im Test am häufigsten den günstigsten Preis. Wer allerdings nicht aufpasst, bekommt noch zusätzliche Leistungen automatisch dazugebucht. So ist bei Opodo beispielsweise eine Reiserücktrittskostenversicherung und ein Opodo-Service-Paket automatisch mit ausgewählt. Gesamtkosten: 27,90 Euro. Eigentlich ist dieses Verfahren rechtlich mehr als fragwürdig. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat bereits in mehreren Fällen gegen diese Vorgehensweise geklagt und Recht bekommen. Trotzdem wählen noch über die Hälfte der zehn Online-Reisebüros im Testfeld diesen Weg, um den Kunden ein paar zusätzliche Euros abzuringen.

Bezahlen kostet extra

Wenig verbraucherfreundlich ist zudem die Praxis, dass man den tatsächlichen Endpreis des gewünschten Fluges häufig erst dann erfährt, wenn es ans Bezahlen geht und Steuern, Reservierungs- oder sonstige Gebühren berechnet werden. Es muss zumindest einen kostenfreien Weg geben, um die Rechnung zu begleichen. Doch auch hier sind dem Einfallsreichtum der Anbieter keine Grenzen gesetzt. So stellt der Billigflieger Ryanair nur eine Prepaid Mastercard als kostenfreien Weg zur Verfügung, die allerdings wenig verbreitet ist. Auch bei anderen Anbietern machten die Tester erstaunliche Erfahrungen. Bis zu 25 Euro wollte Cheaptickets für eine Zahlung mit Mastercard oder Visa kassieren. Dreister war nur Fly, wo für eine Zahlung mit American Express für einen Flug von München nach Bangkok 30,45 Euro in Rechnung gestellt werden sollten.

Unterm Strich sprechen die Tester von Ökotest keinem Online-Reiseportal und keiner Flugsuchmaschine eine Empfehlung aus. Insgesamt hat Expedia mit dem einzigen "befriedigend" im Test am besten abgeschnitten. Flights und Tripado kassierten sogar ein "mangelhaft".

Quelle: ntv.de

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