Geschenke-Kauf für Kinder Gefährliches Spielzeug erkennen
28.10.2011, 17:35 Uhr
Bunt, laut und unterhaltsam: Kinder bekommen bei Spielzeug große Augen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Jedes sechste Spielzeug bekommt in einer neuen Untersuchung der "Stiftung Warentest" die Note "mangelhaft". Gründe sind unter anderem zu hohe Schadstoffbelastung, Strangulationsgefahr oder die Gefahr, dass Kleinteile verschluckt werden können. Wie Sie dieses gefährliche Spielzeug erkennen können, erfahren Sie im Folgenden.
Spielzeug muss in Deutschland laut Gesetz bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Es darf unter anderem keine scharfen Kanten oder verschluckbaren Teile haben. Elektrische Spielzeuge dürfen nur mit einer bestimmten Spannung betrieben werden, zahlreiche Schadstoffe sind verboten. Die Regelungen sind aber uneinheitlich und lückenhaft - viele Schadstoffe etwa sind weiter erlaubt.
Wie sehe ich, ob ein Spielzeug die gesetzlichen Vorgaben erfüllt?
Das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit wird von unabhängigen Stellen, etwa dem TÜV, für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben vergeben. Darüber hinaus gibt es private Prüfzeichen wie das TÜV Rheinland Proof-Siegel mit dem Teddybär als Erkennungszeichen. Diese Zeichen garantieren die Kontrolle durch Dritte. Laut Stiftung Warentest ist auf die Prüfzeichen allerdings nicht 100-prozentig Verlass - so enthielten zahlreiche gekennzeichnete Spielzeuge im Test trotzdem Schadstoffe.
An welchen Siegeln kann ich mich orientieren?
Es gibt noch eine Reihe hilfreicher Spezialsiegel etwa für Textilqualität (ÖkoTex Standard 100), elektrische Sicherheit (VDE) oder pädagogische Eignung (Spiel gut). Das CE-Siegel der EU dagegen, das auf vielen Spielzeugen prangt, ist keine Hilfe, weil es nicht unabhängig kontrolliert wird.
Ist Holzspielzeug generell unbedenklich?
Nein. Auch Holzspielzeug kann Schadstoffe enthalten. Verbraucher sollten zu unlackiertem, gewachstem Holz greifen. Vollholz ist besser als geklebtes Holz aus Pressspan oder Sperrholz, das ebenfalls Schadstoffe enthalten kann.
Was ist bei Kunststoff-Spielzeug zu beachten?
Plastik-Spielzeug sollte frei von PVC und Weichmachern (Phtalaten) sein. Diese Stoffe können schädlich für das Kind sein, wenn es sie verschluckt oder das Spielzeug in den Mund nimmt. Besser sind PP (Poly-Propylen) oder PE (Poly-Ethylen). Oft ist die Kunststoffart mit Zahlen von 1 bis 7 in einem Dreieck auf dem Produkt verschlüsselt. Hier steht die 3 für PVC. Die Kunststoffe der anderen Zahlen gelten als kaum bedenklich.
Wie sehe ich, woher das Spielzeug kommt?
Mehr als die Hälfte der Spielwaren in Deutschland stammt aus China. Hersteller müssen nicht angeben, wo ein Spielzeug produziert wurde. Vertrauenswürdige Firmen aber geben meist neben ihrer Adresse auch das Ursprungsland auf der Verpackung an. Produkte ohne Herstellerangabe sollten nicht gekauft werden.
Was kann ich im Laden sonst noch tun?
Verbraucherschützer empfehlen, auch auf eigene Faust zu testen. So könnten Käufer überprüfen, ob ein Spielzeug auf der Haut abfärbt oder ob es unangenehm riecht. Beides kann ein Hinweis auf Schadstoffbelastung sein. Auch sollte geprüft werden, ob sich Kleinteile leicht ablösen.
Was kann ich bei gefährlichen Mängeln tun?
Wer einen Defekt feststellt, sollte zum betreffenden Händler gehen. Bei Spielzeugen, die gegen die rechtlichen Regelungen verstoßen, können Kunden den Kaufpreis zurückverlangen. Wer glaubt, von einem Spielzeug gehe ganz generell eine Gefahr aus, kann dies bei den Gewerbeaufsichtsämtern melden.
Quelle: ntv.de, AFP