Riester-Versicherungen bei Warentest Gute Tarife sind Mangelware
18.09.2012, 04:38 UhrOb sich Riestern lohnt, hängt nicht nur von individuellen Voraussetzungen wie Einkommen oder Kinderzahl ab, sondern auch von der Auswahl des Vertrages. Wer hier danebengreift, lässt sich auf lange Sicht einige tausend Euro durch die Lappen gehen, warnt die Stiftung Warentest. Empfehlen kann sie allerdings nur wenige Tarife.
Rentenversicherungen haben einen sehr langen Anlagehorizont. Deshalb sollte man auf Flexibilität achten.
Private Altersvorsorge über Riester-Rentenverträge lohnt sich laut "Stiftung Warentest" häufig nicht. Brauchbare Angebote seien selten: In einem Vergleich für die Zeitschrift "Finanztest" schnitten nur fünf von 29 untersuchten Versicherungsangeboten mit der Note "gut" ab.
Wichtigster Indikator ist die garantierte Mindestrente. Auf sie kommt es an, wenn man die Altersvorsorge realistisch planen will. Erwirtschaftete Überschüsse der Versicherer können die garantierte Rente zwar noch steigern, doch sie sind ungewiss. Kunden können sich nicht darauf verlassen.
Fünf sind "gut"
Die Mindestrente fällt laut "Finanztest" bei günstigen Angeboten knapp 17 Prozent besser aus als bei ungünstigen. Im Fall eines 37-jährigen Modellkunden etwa habe der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Garantierente über einen Zeitraum von 15 Jahren insgesamt 4140 Euro betragen. Von den 29 Angeboten für eine klassische Riester-Versicherung waren nur die Tarife der Huk24, Alte Leipziger, Debeka, Hannoversche und Hanse Merkur "gut". "Sehr gute" Angebote fanden die Tester überhaupt nicht.
Versicherer mit hohen Abschluss- und Verwaltungskosten können ihren Kunden bei Vertragsabschluss keine konkurrenzfähige Mindestrente zusagen. Im Test sind die teuren Verträge leicht zu erkennen, denn je besser das Urteil über die Rentenzusage ausfällt, umso geringer sind die Kosten. Neben der Garantierente prüften die Tester aber auch den Anlageerfolg. Gut wirtschaftende Versicherer packten auf die garantierte Rente noch "kräftig etwas drauf", so "Finanztest". Außerdem berücksichtigten die Tester Transparenz und Flexibilität der Produkte. So sollte man etwa den Vertrag auch nach Unterbrechungen, etwa für Elternzeit oder ein Sabbatical, zu den bisherigen Konditionen fortsetzen können.
Quelle: ntv.de, ino