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Energiesparlampen abgehängt LED-Lampen erstmals Testsieger

Hoher Preis, wenig Lichtausbeute. Das zeichnete in der Vergangenheit LED-Lampen aus. Sie könnten einmal die Nachfolge der Energiesparlampen antreten. Ein aktueller Test zeigt, dass die Zukunft bereits begonnen hat.

Welche brennt am längsten? Versuchsaufbau bei der Stiftung Warentest.

Welche brennt am längsten? Versuchsaufbau bei der Stiftung Warentest.

Die gute alte Glühlampe mit 100 Watt ist aus den Regalen verschwunden. 75 Watt sind auch kaum noch aufzutreiben und matte Glühlampen werden ebenfalls nicht mehr produziert. Schritt für Schritt sorgt eine EU-Energie-Verordnung für das komplette Aus der Glühbirnen mit dem warmen Licht. Wärme war auch das Problem der Glühlampen. Als Nebenprodukt entstand viel zu viel Wärme und sorgte damit für einen hohen Stromverbrauch. Dass es auch anders geht, zeigen Energiesparlampen. Die sind zwar schon lange auf dem Markt, waren anfangs aber nur sparsam und wenig sexy. Ein ungemütliches Licht gepaart mit einer gewöhnungsbedürftigen Optik haben Viele vom Kauf abgehalten.

Angst vor Quecksilber

Die Zeiten sind vorbei. Energiesparlampen gibt es in allen möglichen Formen und auch sehr kompakten Bauweisen. Auch in Sachen Farbtemperatur hat sich viel getan. Alles in allem liefern die Energiesparlampen ein Licht mit akzeptablem Gemütlichkeitsfaktor. Ausgerechnet das Umweltbundesamt hat den Energiesparlampen unlängst schlechte Presse beschert, als es vor dem Quecksilbergehalt der Leuchtkörper warnte. Messungen hatten ergeben, dass sich die Quecksilberkonzentration in der Luft erhöht, wenn eine Energiesparlampe platzt. Für mehrere Stunden herrscht demnach ein ungesundes Raumklima, das nicht mehr den Empfehlungen für Wohnräume entspricht. Allerdings platzen Energiesparlampen selten. Wenn es doch mal passiert, sollte man die Scherben mit einem Handbesen, Kehrblech und Handschuhen beseitigen und den Raum gut lüften. Die Entsorgungsproblematik bleibt: Energiesparlampen gehören nicht in den Hausmüll, sondern müssen an kommunalen Sammelstellen entsorgt werden.

LED-Lampen als Alternative

In Kinderzimmer kann man vorsichtshalber auch auf den Einsatz von Energiesparlampen verzichten, liest man oft von besorgten Eltern in Internetforen. Doch wie lässt sich auch dort der Energieverbrauch senken? Als etwas sparsamere Alternative zur Glühbirne kamen bislang nur Halogenlampen in Frage. Im Vergleich zur Energiesparlampe hält sich das Sparpotential allerdings in Grenzen. Die Zukunft gehört wohl ohnehin den LED-Lampen. In der Vergangenheit scheiterte der Einsatz aber oft an der zu geringen Lichtausbeute. Das hat sich inzwischen geändert – behauptet jedenfalls die Stiftung Warentest. Sie hat 20 stromsparende Lampen untersucht, darunter 14 herkömmliche Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen), vier LED- und zwei Halogen-Lampen. Erstmals schnitten die teuren LED-Lampen im Test am besten ab.

Toshiba mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit fast schon sehr guten Ergebnissen gehen die LED-Lampen von Philips (Note: 1,6), Toshiba (Note: 1,6) und Osram (Note: 1,7) aus dem Vergleich hervor. Den Testsieg teilen sich die Econic LED mit sieben Watt von Philips und die E-Core mit 5,5 Watt von Toshiba. Diese strahlt zwar mit einer Lichtausbeute etwa einer 30-Watt-Glühlampe nicht ganz so hell. Der Preis von 15 Euro spricht aber eindeutig für Toshiba, da Philips-LED-Lampe mit 59 Euro noch unverhältnismäßig teuer ist.

Dass sich der Einsatz von Energiesparlampen trotz des höheren Preises lohnt, zeigt ein Vergleich der Stromkosten. Brennt beispielsweise die mit "mangelhaft" bewertete 70-Watt-Halogen-Lampe von Müller-Licht, die für 1,49 Euro zu haben ist, 6000 Stunden, entstehen Stromkosten in Höhe von rund 100 Euro. Zwei LED-Lampen von Toshiba verbrauchen nur für 14 Euro Strom. Hier lohnt die Investition auch finanziell. Grenzwertig fällt dagegen im Vergleich die Kosten-Nutzen-Bilanz der teuren Philips-LED-Lampe aus. Diese müsste schon extrem viel brennen, damit sich die Investition von 59 rechnet.

Der Test zeigt allerdings auch, dass LED-Lampen nicht sparsamer als die Kompaktleuchtstofflampen sind. Gemessen an der Lichtausbeute ist der Stromverbrauch im Testfeld in etwa gleich. Maßstab der Messung war die Lichtausbeute einer 100-Watt-Glühlampe, die 5000 Stunden brennt. Dies entspricht etwa sechs Millionen Lumenstunden. Während die Stromkosten der 100-Watt-Glühbirne bei etwa 120 Euro liegen, verbrauchen LED- und Energiesparlampen nur Strom für 21 bis 29 Euro.

Besorgten Eltern sei noch gesagt, dass es auch Energiesparlampen gibt, die statt dem flüssigen Quecksilber das feste Amalgam enthalten, wodurch bei einem Bruch die Ausdünstungen geringer ausfallen. Außerdem sind im Handel Energiesparlampen mit einem zusätzlichen Hüllkolben und Splitterschutz erhältlich, die man laut Stiftung Warentest bedenkenlos im Kinderzimmer einsetzen kann.

Quelle: ntv.de

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