Regionalnachrichten

Baden-Württemberg Rehkitze mit Mähfahrzeug überfahren und erschlagen? Prozess

(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)

Weinheim (dpa/lsw) - Wegen des Vorwurfs roher Tiermisshandlung hat am Dienstag ein Prozess gegen vier Männer begonnen, die drei Rehkitze getötet haben sollen. Die Staatsanwaltschaft Mannheim legt den Angeklagten zur Last, im Juni 2021 in Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis) Wiesen gemäht beziehungsweise dies beauftragt zu haben, obwohl sie wussten, dass sich hilflose Kitze im hohen Gras befanden. Drei Tiere wurden lebensgefährlich verletzt, am Rande der Wiese abgelegt und schließlich erschlagen, so der Vorwurf.

Zwei der Angeklagten bestritten dies über ihre Anwälte und auch in eigenen Worten vehement. Sie hätten nichts von den Kitzen gewusst. Nur von zwei erwachsenen Rehen sei die Rede gewesen, sonst hätten sie niemals gemäht. Außerdem seien die drei Kitze, die schließlich erfasst wurden, sofort tot gewesen.

Angeklagt sind die beiden Männer, die gemäht hatten, sowie die beiden Pächter der zwei Wiesen, auf denen die Kitze schließlich getötet wurden. Die Pächter, die die Wiese zuvor durch Rehkitzretter hatten absuchen lassen, hätten den Mähern nichts von den Kitzen gesagt, so die Anwälte weiter.

Gegen alle vier Angeklagten waren zuvor Geldstrafen verhängt worden. Das hatten die Männer nicht akzeptiert und Einspruch eingelegt. Für den Prozess sind sieben Zeugen geladen. Ein Urteil wurde noch am gleichen Tag erwartet.

Rehkitze haben in den ersten Lebenstagen keinen Fluchtinstinkt. Auch nach dieser Lebensphase können sie vor einem Mähfahrzeug nicht schnell genug fliehen. Tausende Kitze sterben nach Angaben der Deutschen Wildtierstiftung jährlich, weil sie von Mähfahrzeugen verstümmelt werden.

Quelle: dpa

Regionales
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen