Berlin & Brandenburg Ausstellung zu frühen Konzentrationslagern der Nazis
21.03.2023, 06:06 Uhr
Oranienburg (dpa/bb) - Zum 90. Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Oranienburg wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen bis Ende Juli eine Ausstellung zu den frühen KZ der Nationalsozialisten gezeigt. In einer ehemaligen Oranienburger Brauerei hatten die Nationalsozialisten am 21. März 1933 insgesamt 40 regionale Funktionäre und Mandatsträger der KPD und der SPD inhaftiert. Am selben Tag fand in Potsdam der Staatsakt zur Eröffnung des Reichstags mit dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler statt.
Die Ausstellung über die Geschichte von mehr als 90 dieser frühen KZ, die direkt nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im ganzen Reich errichtet worden waren, wird heute Nachmittag eröffnet. "Die schrankenlose Gewalt in den frühen Konzentrationslagern gegenüber wehrlosen Männern und Frauen stellt einen ersten staatlich legitimierten Angriff auf die Menschenrechte und die Grundwerte der Zivilisation durch die Nationalsozialisten dar", sagte Mitkuratorin Agnes Ohm. "Diese Gewalt bildete den Auftakt des Terrors, der noch folgen sollte und nach Auschwitz führte."
Die meisten dieser frühen KZ seien nach Wochen oder Monaten wieder geschlossen worden, berichtete die Stiftung. "Dort erprobte das nationalsozialistische Regime Instrumentarien der Gewalt." In dem frühen Oranienburger KZ wurden bis zur Schließung Anfang Juli 1934 rund 3000 politische Gegner inhaftiert und mindestens 16 ermordet.
Die Ausstellung wurde von 17 Gedenkstätten und Lernorten im gesamten Bundesgebiet erarbeitet und wird seit Februar zeitgleich an zahlreichen Orten gezeigt. Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten und Tätern soll gezeigt werden, wie diese Lager zur Errichtung und Absicherung der NS-Herrschaft beitrugen.
Quelle: dpa