Berlin & Brandenburg Gewerkschaft ruft zu Warnstreiks in Süßwarenindustrie auf
04.06.2023, 13:37 Uhr
Berlin (dpa/bb) - Beschäftigte in fünf Berliner Süßwarenunternehmen legen am Montag ihre Arbeit nieder. Zu dem Warnstreik hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen, um in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber zu machen.
Für die bundesweit rund 60.000 Branchenbeschäftigten verlangt die Gewerkschaft monatlich 500 Euro mehr in den unteren Tarifgruppen, in den übrigen 400 Euro mehr, für Auszubildende 200 Euro mehr im Monat. "Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne lediglich um 3,8 Prozent in 2023 und 2,9 Prozent in 2024 zu erhöhen, wird der prekären Situation vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in keiner Weise gerecht", erklärte der Geschäftsführer der NGG-Region Berlin-Brandenburg, Sebastian Riesner, am Sonntag.
Die Unternehmen hätten ihren Umsatz zuletzt massiv gesteigert, argumentierte er. "Sie wollen die Beschäftigten dennoch mit Peanuts abspeisen. Die Wut in den Betrieben ist riesig, und das ist kein Wunder."
Der Warnstreik beginnt laut Gewerkschaft am frühen Montagmorgen um 04.30 Uhr. In vier Werken ist demnach nur die Frühschicht betroffen, im Bahlsen-Werk in der Oberlandstraße in Tempelhof soll die Arbeit ganztägig ruhen. Dort treffen sich Beschäftigte aus allen fünf Unternehmen am Morgen zudem zu einer Versammlung. Insgesamt arbeiten in den fünf Betrieben rund 1200 Menschen.
Nach Angaben der NGG sind am Montag Warnstreiks auch in anderen Bundesländern geplant, etwa in Niedersachsen und Thüringen. Mitte Mai hatte die Gewerkschaft eine bundesweite "Warnstreikwelle" im Juni angekündigt.
Quelle: dpa