Berlin & Brandenburg Sanierung von Tagebauflächen: Messungen zu Wasser und Boden
06.06.2023, 17:47 Uhr
Senftenberg (dpa/bb) - Messflüge in der Lausitz sollen Aufschluss über Grundwasser und Boden in Bergbaufolgelandschaften geben. Dazu wird ein Hubschrauber der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an diesem Mittwoch und Donnerstag vom Flugplatz Welzow abheben und geophysikalische Messungen über Senftenberg durchführen, wie BGR-Sprecher Andreas Beuge am Dienstag mitteilte. Das Messgebiet überdeckt demnach mehrere Seen und Kippen von ehemaligen Braunkohletagebauen sowie auch einen Teil eines noch offenen Braunkohletagebaus. Bereits im Sommer 2021 war ein Gebiet südlich von Finsterwalde überflogen und untersucht worden.
An dem Programm arbeiten auch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) sowie die Lausitzer Energie Bergbau AG (LEAG) mit. Die Untersuchungen unterstützen Projekte des Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) in Cottbus. Die Arbeiten des Zentrums konzentrieren sich auf die Themen Grundwassermanagement, Geotechnik und Umweltmonitoring.
So werden zur Wiederherstellung ehemaliger Gebiete des Braunkohletagebaus in der Lausitz Informationen zu Grundwasserleitern benötigt. Der Hubschrauber führt dazu eine Flugsonde mit, um die elektrischen Leitfähigkeiten des Erduntergrundes zu untersuchen. Mit dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung geht es nicht nur um die Flutung von Tagebaurestlöchern und die damit einhergehende Frage nach der Wasserverdunstung, sondern auch um Monitoring.
Für das Wassermanagement soll ein Grundwassermodell für die Lausitz erstellt werden - das FEZB wird dabei nach eigenen Angaben eine führende Rolle übernehmen. Das "Großraummodell Lausitz" soll gemeinsam mit Brandenburg, Sachsen und Berlin aufgebaut werden und Grundlage für eine übergreifende Grundwasserbewirtschaftung sein.
Bergbaufolgeflächen in der Lausitz sind auch mit Blick auf die Energiewende begehrt. Die Leag baut auf solchen Flächen das größte deutsche Zentrum für erneuerbare Energien. Mit einer das Leistung von sieben Gigawatt könnten in Zukunft rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Realisiert werden sollen die PV- und Windkraftanlagen bis 2030.
Quelle: dpa