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Berlin & Brandenburg Weniger überschuldete Menschen in Brandenburg

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)

Trotz der steigenden Kosten in allen Bereichen des Lebens ist die Zahl der hoch verschuldeten Menschen in Brandenburg wie in ganz Deutschland weiter gesunken. Doch die Experten fürchten eine Trendwende.

Neuss/Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der überschuldeten Menschen in Brandenburg ist leicht gesunken. Die Wirtschafts-Auskunftei Creditreform registrierte in ihrem am Dienstag in Neuss veröffentlichten "Schuldneratlas Deutschland 2022" in diesem Jahr gut 175.000 überschuldete Brandenburger, rund 8000 weniger als im vergangenen Jahr. In der Langzeitbetrachtung seit dem Beginn der Auswertungen im Jahr 2004 waren es 64.000 weniger überschuldete Brandenburger.

Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen erwachsenen Brandenburgern, sank von 9,6 Prozent im Jahr 2020 und 8,6 Prozent im vergangenen Jahr auf 8,2 Prozent.

In ganz Deutschland ist die Zahl der überschuldeten Menschen in diesem Jahr auf ein Rekordtief gefallen. Insgesamt zählte die Wirtschaftsauskunftei knapp 5,9 Millionen überschuldete Personen, rund 274.000 oder 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies sei der niedrigste Wert seit 2004, so die Experten. Die Überschuldungsquote sank binnen Jahresfrist von 8,86 auf 8,48 Prozent.

Allerdings rechnet die Wirtschaftsauskunftei angesichts der aktuellen Preisexplosionen bei Energie und Lebensmitteln schon bald mit einer spürbaren Verschlechterung der Situation. "Die guten Zahlen sind leider trügerisch", sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung Patrik-Ludwig Hantzsch. "Wir fürchten in den kommenden Monaten eine Trendwende." Denn die hohen Belastungen durch die Inflation und vor allem die ansteigenden Energiekosten seien noch längst nicht vollständig beim Verbraucher angekommen.

Nach Berechnungen der Creditreform-Tochter Microm laufen bis zu 19 Prozent der deutschen Haushalte Gefahr, ihre Rechnungen für Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser, Gas und Wärme nicht sofort bezahlen zu können. Betroffen seien damit rund 7,8 Millionen Haushalte oder 15,6 Millionen Menschen, sagte Microm-Geschäftsführer Michael Goy-Yun.

Quelle: dpa

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