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Berlin & Brandenburg Wind facht Waldbrand wieder an: Bekämpfung aus der Luft

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Es ist der achte Tage in Folge - und beim Waldbrand bei Jüterbog ist kein Ende abzusehen. Nach einer zunächst entspannteren Lage lodert das Feuer auf. Hilfe kommt wieder aus der Luft.

Jüterbog (dpa/bb) - Starker Wind hat den vor einer Woche ausgebrochenen Waldbrand bei Jüterbog nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung am Nachmittag aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf. "Das ist ein Kampf gegen Windmühlen", meinte Einsatzleiter Rico Walentin. "Es ist einfach kein Ende abzusehen."

Nach einer zunächst entspannteren Lage sei am Mittwochvormittag stärkerer Wind als in den vergangenen Tagen aufgekommen. "Da hatten wir auf einmal helles Feuer", sagte Walentin. Es habe eine starke und schnelle Ausdehnung des Brandes gegeben. Zuletzt wurde die betroffene Fläche mit insgesamt 326 Hektar angegeben. Neuere Angaben gab es zunächst nicht.

Der Brand auf dem munitionsbelasteten Gebiet war am Mittwochabend vergangener Woche ausgebrochen. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Ortschaften waren nicht in Gefahr.

Die Feuerwehr hält etwa mit Beregnungsanlagen Wege nass, damit das Feuer nicht auf ein weiteres Areal überspringt. Auch eine Messdrohne sollte zum Einsatz kommen, um Erkenntnisse über die Ausdehnung des Brandes zu gewinnen. Es seien 90 Einsatzkräfte vor Ort sowie 25 Fahrzeuge, sagte die Leiterin des Ordnungsamtes, Christiane Lindner-Klopsch.

In der vergangenen Woche waren bereits Löschflugzeuge und ein Hubschrauber im Einsatz, seit dem Wochenende dann aber nicht mehr. Am Dienstag war die Lage in dem Waldbrandgebiet deutlich entspannter. "Es ist noch keine Katastrophe, aber es ist ordentlich was los", sagte Lindner-Klopsch dann am Mittwoch.

Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse aus dem Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt bestätigte, dass das Löschflugzeug "Florian Harz 25" wassergefüllt vom Flugplatz Ballenstedt gestartet sei. Mittlerweile habe die Maschine wiederholt Wasser über das Waldbrandgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz abgeworfen. Vor einer Woche hatte das Flugzeug, das erst seit kurzem im Harz stationiert ist, seine Feuertaufe - also seinen ersten Einsatz - bei Jüterbog. Die Brandbekämpfung mit Löschflugzeugen ist in Deutschland noch Neuland.

Eine eigene Löschflugzeugstaffel halte der Bund derzeit nicht für notwendig, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Dienstag im Einsatzgebiet bei Jüterbog. Schwerpunkt sei der Hubschraubereinsatz, der sich auch immer wieder bewährt habe. "Aber das heißt nicht, dass das in den nächsten 50 Jahren so bleiben muss", meinte der CDU-Politiker. "Wir als Land wären schlicht überfordert, eine eigene Löschflugzeugstaffel aufzubauen und zu unterhalten."

Quelle: dpa

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