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Hamburg & Schleswig-Holstein Holstein Kiel hadert: "Wir hätten besser spielen können"

Sandhausens Immanuel Höhn (l) und Kiels Timo Becker kämpfen um den Ball.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Holstein Kiel versinkt nach dem 1:1 beim SV Sandhausen wohl endgültig im Tabellen-Mittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga. Trainer Marcel Rapp stellt ein wiederkehrendes Problem fest.

Kiel (dpa/lno) – Robin Himmelmann ärgerte sich über die vergebene Chance. "Wir hatten uns vorgenommen, drei Punkte mitzunehmen", sagte der Torwart von Holstein Kiel nach dem 1:1 am Samstag beim SV Sandhausen. Der Schlussmann war für Tim Schreiber eingewechselt worden, der sich gegen Ende der ersten Halbzeit eine Knieverletzung zugezogen hatte. Damit kam der frühere St.-Pauli-Torwart nach 819 Tagen zu seinem Zweitliga-Comeback und schrammte aufgrund eines späten Gegentreffers knapp an einem Sieg vorbei.

"Die Punkte hätten gutgetan, um nach wie vor ein bisschen Tuchfühlung zu haben", sagte Himmelmann. Nun sind die Aufstiegsplätze wohl endgültig in unerreichbare Ferne gerückt. Weil der 1. FC Heidenheim am Samstagabend mit 1:0 gegen den SV Darmstadt 98 gewann, beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz 13 Punkte.

Überhaupt spielt Kiel, das auf dem achten Tabellenplatz der 2. Bundesliga steht, nicht wie ein potenzieller Aufsteiger. Nur eines der letzten fünf Ligaspiele wurde gewonnen. Gegen den Vorletzten aus Sandhausen war der Sieg zum Greifen nahe. Kapitän Hauke Wahl, der den Verein nach Saisonende verlassen wird, brachte Kiel in der 47. Minute in Führung. In der 87. Minute durfte Fabian Reese zum Elfmeter antreten, doch sein schwacher Schuss wurde vom gegnerischen Torwart Patrick Drewes problemlos gehalten.

"Ich hatte die Chance, das 2:0 zu machen, womit wir sicher gewinnen. Die Stimmung könnte gerade nicht viel schlechter sein", sagte ein enttäuschter Reese später. Dadurch blieb Sandhausen im Spiel und erzielte in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. Für Kiels Sportgeschäftsführer Uwe Stöver war das Ergebnis ebenfalls schwer zu verarbeiten. "Es ist wie immer: Das Spiel dauert so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Dafür, dass wir über das ganze Spiel gesehen wenig bis gar nichts zugelassen haben, ist das sehr ärgerlich", sagte er.

Trainer Marcel Rapp sieht ein generelles Problem bei seiner Mannschaft. "Wir müssen uns die Frage stellen, warum wir mit einem Punkt heimfahren und nicht mit drei Punkten. Das ist bei uns schon öfter so gewesen, dass ich als Trainer hier sitze und sage: Wir haben einen Punkt geholt, aber eigentlich war mehr drin", sagte Rapp. Wo die Ursachen dafür liegen, sind für den 43-Jährigen "die Fragen, die wir uns stellen müssen und die es aufzuarbeiten gilt".

Statistisch war das 1:1 in Sandhausen leistungsgerecht. Kiel hatte eine Ballbesitzquote und eine Zweikampfquote von jeweils 50 Prozent. Mit zwölf Torschüssen verzeichnete das Holstein-Team sogar einen Abschluss weniger als der Gegner. Wahl ordnet das Spiel daher realistisch ein: "Bis zur letzten Sekunde, wo wir für eine Unachtsamkeit bestraft werden, haben wir gut verteidigt, finde ich. Allerdings hätten wir natürlich insgesamt besser Fußballspielen können, deswegen fühlt es sich gerade einfach sehr bescheiden an", sagte der Kapitän.

Immerhin war das Unentschieden genug, um den Abstiegskandidaten Sandhausen auf großer Distanz zu halten. Beruhigende 13 Punkte beträgt der Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Einen solchen Platz belegt neben Sandhausen auch das Schlusslicht Jahn Regensburg, das am nächsten Sonntag in Kiel zu Gast sein wird.

Quelle: dpa

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