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Hamburg & Schleswig-Holstein Viele befristete Arbeitsverträge an Hochschulen

Studenten verfolgen in der Christian-Albrechts-Universität eine Rede. Foto: Carsten Rehder/Archivbild

(Foto: Carsten Rehder/dpa)

Nahezu vier von fünf Arbeitsverträgen an der Kieler Uni sind im Bereich Forschung und Lehre befristet. Nach Ansicht der SPD droht dem Land der Verlust "kreativer Köpfe".

Kiel (dpa/lno) - Die SPD hat die hohe Zahl der befristeten Arbeitsverträge an Hochschulen in Schleswig-Holstein kritisiert. "Besonders krass ist die Situation an der Kieler Christian-Albrechts-Universität: Dort sind im Bereich Forschung und Lehre nahezu 4 von 5 Verträgen zeitlich befristet", sagte der Hochschulpolitiker Heiner Dunckel der Deutschen Presse-Agentur. Verträge seien überwiegend auf drei Jahre und weniger befristet.

Das Wissenschaftsministerium verweist in seiner der dpa vorliegenden Antwort auf die besondere Situation der Universitäten und Fachhochschulen. Weil diese Lehre sowie Wissenschaft und Forschung miteinander verzahnten und dabei auch Drittmittel strategisch einsetzten, "werden die Hochschulen ohne befristete Arbeitsverträge keine Möglichkeit haben, die langfristigen Ziele und Perspektiven unserer Hochschulpolitik zu erreichen". Aus befristeten Mittel dürften diese zudem keine unbefristeten Einstellungen vornehmen.

"Auch wenn die Gründe unterschiedlich sind bedeuten die Befristungen für die überwiegend jungen Wissenschaftler mehr als unsichere Zukunftsperspektiven, die zum Beispiel eine Familienplanung kaum möglich machen", sagte der ehemalige Hochschul-Rektor. Viele müssten sich häufig von befristeten zu befristeten Arbeitsverhältnissen hangeln. "Die Antwort der Landesregierung, sich in Zielvereinbarungen mit den Hochschulen darum zu kümmern, kann vor diesem Hintergrund kaum befriedigen."

Die Landesregierung müsste mehr dauerhafte Anstellungen insbesondere für das wissenschaftliche und künstlerische Personal ermöglichen, "um kreative Köpfe nicht zu verlieren".

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