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Hessen Öffentlicher Dienst: Warnstreik mit mehr als 600 Teilnehmern

Ein Aushang weist darauf hin, dass das Bad aufgrund eines Warnstreiks geschlossen bleibt.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Verschlossene Türen bei Kitas, Bädern und Zulassungsstelle sowie Einschränkungen im Klinikum - in Fulda haben die Menschen die Auswirkungen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst zu spüren bekommen.

Fulda (dpa/lhe) - Mehrere hundert Beschäftigte haben am Donnerstag in Fulda mit einem ganztägigen Warnstreik und einer Demonstration ihre Forderungen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes untermauert. Wie der Beamtenbund dbb mitteilte, beteiligten sich mehr als 600 Beschäftigte an den Aktionen. Bei der Demonstration trugen sie Transparente mit Aufschriften wie "Ihr öffentlicher Dienst: Leistungsstark und schlecht bezahlt" und "Auch in Fulda sind wir systemrelevant" mit sich.

Neben dem dbb hatte auch die Gewerkschaft Komba hessenweit zu Aktionen aufgerufen, Schwerpunkt war aber Fulda. Zu der Demonstration seien auch Beschäftigte aus Kassel, Frankfurt, Limburg, Marburg und aus Thüringen in die osthessische Stadt gekommen.

In seiner Rede auf der Abschlusskundgebung bekräftigte dbb-Fachvorstand Tarifpolitik, Volker Geyer, die Gewerkschaftsforderung von 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr. "Die Inflation von 7,9 Prozent im letzten Jahr, die sprunghaft gestiegenen Preise, vor allem für Energie: all das belastet die Haushalte der Beschäftigten." Die Pandemiejahre hätten gezeigt, "dass es der öffentliche Dienst ist, der den Laden am Laufen hält. Auch das will honoriert sein", sagte Geyer. "Wir wollen außerdem nicht nur Realeinkommensverluste vermeiden, der öffentliche Dienst muss auch als attraktiver Arbeitgeber gestärkt werden." Der wachsende Fachkräftemangel werde sich sonst verschärfen, falls sich die Lohnlücke zur Privatwirtschaft vertiefe.

Nach Angaben des hessischen Komba-Vorsitzenden Richard Thonius blieb wegen der Aktionen ein großer Teil der Kitas in der osthessischen Stadt am Donnerstag geschlossen, lediglich in einigen wenigen Einrichtungen habe ein Notbetrieb stattgefunden. Auch das Sportbad Ziehers und das Stadtbad Esperanto sowie die Zulassungsstelle sollten zu bleiben. Andere Bereiche der Verwaltung sowie das Klinikum Fulda waren ebenfalls betroffen. Für das Klinikum waren Notdienstvereinbarungen geschlossen worden. Die Klinikleitung hatte am Vortag darauf hingewiesen, dass es wegen des Warnstreiks auch kurzfristig zu Absagen bereits geplanter und nicht dringender Diagnostik und Therapie kommen könne.

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant, eine dritte für den 27. und 28. März ebenfalls in Potsdam.

Quelle: dpa

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