Hessen Springsieg für Niederländer Houtzager
29.05.2023, 19:10 Uhr
(Foto: Christian Merz/KEYSTONE/dpa)
Beim Pfingstturnier in Wiesbaden werden die Dressurreiterinnen Isabell Werth und Dorothee Schneider ihrer Favoritenrolle gerecht. Im Springparcours gibt es eine ganz knappe Entscheidung.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Springreiter Marc Houtzager ritt im Parcours erstmals zum Sieg im Großen Preis von Wiesbaden, zuvor glänzten Isabell Werth und Dorothee Schneider im Dressur-Viereck. Beim von rund 58.000 Menschen besuchten Pfingstturnier in der hessischen Landeshauptstadt sind die Pferdesport-Anhänger einmal mehr voll auf ihre Kosten gekommen.
Houtzager feierte am Montag einen hauchdünnen Sieg und konnte sich über ein Preisgeld von 25.000 Euro freuen. Im Stechen war der 52 Jahre alte Niederländer auf seinem Pferd Dante nur vier Hundertstel Sekunden schneller als der zweitplatzierte Hans-Dieter Dreher aus Eimeldingen mit Cous Cous. Dritter wurde der erst 19-jährige Max Wachman aus Irland mit Kilkenny. Insgesamt hatten elf Reiter das Stechen erreicht, darunter drei Deutsche.
Das Hauptspringen am Sonntag war ebenfalls von ausländischen Reitern dominiert worden. Sieger wurde der Argentinier José Maria Larocca mit Finn Lente. "Ich bin Amateur und reite nur am Wochenende", verriet der in der Schweiz geborene 54-Jährige. Die nächsten beiden Plätze gingen an den Spanier Manuel Fernandez Saro mit Jarlin de Torres und die Französin Pénèlope Leprevost mit Bingo del Tondou. Erfolgreichster Deutscher war Michael Viehweg aus Schrobenhausen mit Contario auf Rang vier.
In der Dressur wurden Isabell Werth und Dorothee Schneider ihrer Favoritenrolle gerecht. Die mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin Werth aus Rheinberg gewann am Sonntagabend zum achten Mal in ihrer Karriere die Grand Prix Kür in Wiesbaden, unter dem Sattel hatte die 53-Jährige ihren Emilio. "Er stand immer im Schatten meiner Championat-Pferde", erzählte die erfolgreichste Reiterin der Welt über den 17-Jährigen. Der wird am Ende des Jahres aus dem Turniersport verabschiedet.
In ihrer stimmungsvollen Flutlicht-Kür zu klassischen Klängen erhielten die beiden als einzige Starter über 80 Prozent. Zweite wurde Evelyn Eger (Hagen a.T.W.) mit Westminster vor Schneider mit Sisters Act. Die 54-Jährige aus Framersheim holte sich dafür wie bereits im vergangenen Jahr im Grand Prix Special den Sieg.
Auf Showtime, mit dem sie bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und 2016 in Rio de Janeiro jeweils Team-Gold gewonnen hatte und der in Wiesbaden nach einer längeren krankheitsbedingten Pause zum ersten Mal wieder eingesetzt wurde, setzte sie sich deutlich vor der Norwegerin Isabel Freese mit Total Hope - einem Sohn des legendären Hengstes Totilas - und Sandra Nuxoll (Dinkslage) mit Bonheur de la Vie durch. "Er ist mein Herzenspferd, so ein Pferd hat man nur einmal im Leben", schwärmte Schneider über den 17 Jahre alten Wallach, dessen Karriere im Dressurviereck sich ebenfalls altersbedingt langsam dem Ende nähert.
Quelle: dpa