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Mecklenburg-Vorpommern German-Pellets-Angestellte: Untergangsstimmung schon 2015

Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.

(Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Schwerin (dpa/mv) - Die akuten Zahlungsprobleme des Holzverarbeiters German Pellets in Wismar bestanden nach Angaben der Finanzmanagerin der Firmengruppe schon lange vor dem am 9. Februar 2016 eingereichten Insolvenzantrag. Die Lage sei 2015 und möglicherweise auch schon 2014 prekär gewesen. "Die Liquidität war sehr oft angespannt", sagte die frühere Büroleiterin des Geschäftsführers am Donnerstag im Landgericht Schwerin. Die Finanzökonomin war erste Zeugin im Prozess um die Millionen-Pleite von German Pellets. Dem Geschäftsführer und zwei weiteren Leitungskräften werden Insolvenzverschleppung, Betrug, Bankrott und Steuerhinterziehung zur Last gelegt.

Im Auftrag des Geschäftsführers habe sie regelmäßig Liquiditätspläne erstellt und auch Zahlungspläne entworfen, sagte die Zeugin. Der Firmenchef sei anfangs immer tagaktuell über die Finanzlage informiert worden und habe je nach Kassenlage entschieden, welche Forderungen beglichen und welche Zahlungen aufgeschoben werden. Von Herbst 2015 an sei dann aber die Kommunikation schwieriger geworden, oft sei der Geschäftsführer nicht erreichbar gewesen. "Es herrschte eine Stimmung: Hier bricht alles zusammen", berichtete die Zeugin.

German Pellets galt mit Markteintritt 2005 als ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Firmenneugründung im Bereich der erneuerbaren Energien, musste 2016 aber Insolvenz anmelden, mit Folgen auch für Tausende Kleinanleger.

Quelle: dpa

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