Regionalnachrichten

Niedersachsen & Bremen Stiftung: Förderprogramm des Landes hilft Südniedersachen

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Innovationscampus, Pilotprojekte zum computergestützten Nahverkehr, neue Wege beim Recycling oder Welcome-Center: Südniedersachsen profitiert vom Landesprogramm. Doch nicht alles läuft bestens.

Göttingen (dpa/lni) – Das 100-Millionen-Euro-Förderprogramms des Landes hat nach Einschätzung der Südniedersachsen-Stiftung zu einer positiven Entwicklung der Region beigetragen. Südniedersachsen sei zwar in den ländlichen Bereichen vom demografischen Wandel besonders hart betroffen und kämpfe deshalb mit einer sinkenden Bevölkerungszahl, sagte Vorstand Martin Rudolph. "Aber wir sind eine schrumpfende Boom-Region", stellte Rudolph aus Anlass der ersten Südniedersachsen-Konferenz am Dienstag in Göttingen fest. Entscheider aus Unternehmen, Wissenschaft, Politik und Verwaltung wollen dabei an Strategien zur weiteren Entwicklung Region arbeiten.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister zog am Dienstag ebenfalls eine positive Zwischenbilanz. Südniedersachsen habe sich bei wichtigen Wirtschaftsindikatoren deutlich verbessert. Dies gelte für die Arbeitslosenquote ebenso wie für die Bruttowertschöpfung. Trotzdem liege die Region noch unterhalb des Landesdurchschnitts. Mit der ersten Südniedersachsenkonferenz starte die Region einen zukunftsweisenden Strategieprozess, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Die Region und das Land kooperierten im Projektbüro Südniedersachsen sehr erfolgreich, um auch künftig "den Weg zu einer zielgerichteten Förderung durch Bund, Land und EU zu eben".

Als Beispiel für eine gelungene Förderung durch das Landesprogramm nannte Rudolph, der auch IHK-Geschäftsführer in Göttingen ist, den Innovationscampus. Die Einrichtung dient dem Wissenstransfer aus den vier Hochschulen der Region in die Wirtschaft. In diesem Bereich seien bereits rund 80 Projekte umgesetzt worden, sagte Rudolph. Etwa ebenso viele seien in Vorbereitung. "Von diesem Technologie-Transfer profitiert besonders der Mittelstand", sagte Rudolph.

Die damalige rot-grüne Landesregierung hatte das Südniedersachsen-Programm 2015 ins Leben gerufen, um die Wirtschaft in der vom demografischen Wandel besonders betroffenen Region anzukurbeln. Seither wurden nach Angaben von Projektbüroleiterin Ulrike Witt in den Landkreisen Göttingen, Northeim, Holzminden und Goslar 34 Förderprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Euro bewilligt.

Neben dem Innovationscampus gehören dazu unter anderem der Innovationsverbund "Recycling" im Harz, das inzwischen in zwei Versuchen getestete Projekt "Ecobus" für einen computergestützten Nahverkehr mit Kleinbussen und ein Gesundheits-Campus mit neuen Ausbildungsgängen für Pflege und Gesundheit. Frisch am Start ist ein Welcome Center, das internationalen Wissenschaftlern sowie Fach- und Führungskräften aus dem In- und Ausland helfen soll, in Südniedersachsen Fuß zu fassen. Das Geld für die Projekte kommt zur einen Hälfte aus EU-Töpfen. Die andere Hälfte wird von den Kommunen, dem Land oder dritten Gebern finanziert.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung gebe es in Südniedersachsen allerdings nach wie vor auch Probleme, die die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen, sagte der Vorsitzende der Südniedersachsen-Stiftung, die von zahlreichen Unternehmen, Hochschulen, Verbänden und Kommunen getragen wird. Ein Beispiel seien die Kommunikationsnetze.

"Jede Rückkehr aus dem Ausland kann einem einen kleinen digitalen Kulturschock versetzen", sagte Rudolph. Wer etwa durch den Solling fahre, müsse immer wieder mit Unterbrechungen von Handygesprächen rechnen. Auch die Internet-Verbindungen entsprächen vielfach noch nicht dem für die Wirtschaft erforderlichen Standard.

Schwierig sei es auch, Fachkräfte zu finden. Die Region müsse deshalb alles tun, um ausgebildete Arbeitskräfte in Südniedersachsen zu halten und zusätzliche Kräfte in die Region zu holen. Mittlerweile beteiligten sich schon mehrere Dutzend Unternehmen an entsprechenden Initiativen.

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